Bangladeschs Ex-Premierministerin Khaleda Zia ist tot | FLZ.de

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Veröffentlicht am 30.12.2025 06:00, aktualisiert am 30.12.2025 12:30

Bangladeschs Ex-Premierministerin Khaleda Zia ist tot

Khaleda Zia, hier auf einem Foto aus dem Jahr 2012 zu sehen, ist im Alter von 80 Jahren gestorben. (Archivfoto) (Foto: picture alliance / dpa)
Khaleda Zia, hier auf einem Foto aus dem Jahr 2012 zu sehen, ist im Alter von 80 Jahren gestorben. (Archivfoto) (Foto: picture alliance / dpa)
Khaleda Zia, hier auf einem Foto aus dem Jahr 2012 zu sehen, ist im Alter von 80 Jahren gestorben. (Archivfoto) (Foto: picture alliance / dpa)

Die frühere Ministerpräsidentin von Bangladesch, Khaleda Zia, ist tot. Sie starb am frühen Morgen im Alter von 80 Jahren, wie ihre Partei, die Bangladesh Nationalist Party (BNP), in den sozialen Medien mitteilte. Übergangsregierungschef Muhammad Yunus rief eine dreitägige Staatstrauer für Bangladeschs erste Frau im Amt des Ministerpräsidenten aus. Sie regierte das überwiegend muslimisch geprägte Land mehrfach - zuletzt von 2001 bis 2006. 

Zia sei nicht nur Anführerin einer politischen Partei gewesen, „sie stand für ein wichtiges Kapitel in der Geschichte Bangladeschs“, hieß es in einer Trauerbotschaft Yunus' auf X. Zias Rivalität zur ebenfalls langjährigen ehemaligen Regierungschefin Sheikh Hasina war ein prägendes Moment in der jüngeren Geschichte des südasiatischen Landes, das sich 1971 nach mehrmonatigem Krieg die Unabhängigkeit von Pakistan erkämpft hatte.

Die Nachricht vom Tod Zias mache ihn traurig, schrieb Pakistans Ministerpräsident Shehbaz Sharif auf X. „Begum Zia war eine entschiedene Freundin Pakistans.“ Begum wird in der Region als Titel für führende Frauen in der Gesellschaft benutzt. Indiens Premierminister Narendra Modi schrieb auf X, Zia habe einen wichtigen Beitrag für die bilateralen Beziehungen geleistet.

Parlamentswahl im Jahr 2026

Das Portal „Dhaka Tribune“ berichtete unter Berufung auf Zias Arzt, sie sei während der Behandlung in einem Krankenhaus in der Hauptstadt Dhaka gestorben. Die Politikerin litt seit langem an verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden. Laut der Nachrichtenagentur Bangladesh Sangbad Sangstha wurden zuletzt Infektionen am Herzen und in der Lunge festgestellt. 

Trotz ihres schlechten gesundheitlichen Zustands und ihres eher zurückgezogenen Lebens hatte ihre Partei noch im November angekündigt, Zia werde als Kandidatin bei der Parlamentswahl im Februar 2026 antreten. Ihr Sohn Tarique Rahman, der in der vergangenen Woche nach 17 Jahren im Exil in seine Heimat zurückgekehrt war, gilt derzeit als aussichtsreicher Bewerber für den Regierungschefposten.

„Kompromisslose Anführerin“

Unter ihren Anhängern galt Zia galt wegen ihrer Rolle in der pro-demokratischen Bewegung in den 1990er Jahren als „kompromisslose Anführerin“. Sie führte die BNP mehr als 40 Jahre an. Aus Sicht ihrer Kritiker war ihre Regierungszeit von Vorwürfen der Korruption und politischer Gewalt sowie von autoritären Tendenzen überschattet. 

Wie ihre politische Erzrivalin Sheikh Hasina stammte Khaleda Zial aus einer politischen Dynastie. Sie war die Witwe des früheren Präsidenten Ziaur Rahman, der 1981 ermordet wurde. 

Die zunehmend autoritär regierende Ministerpräsidentin Hasina war im August des vergangenen Jahres nach wochenlangen Massenprotesten mit tödlichen Zusammenstößen zurückgetreten. Nach Hasinas Flucht kam Zia nach Jahren unter Hausarrest frei. Sie war 2018 nach Vorwürfen der Veruntreuung von Geldern, die für Waisen gedacht waren, zunächst ins Gefängnis gekommen. Später stand sie unter Hausarrest.

© dpa-infocom, dpa:251230-930-478746/2


Von dpa
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