Agrardiesel-Kompromiss akzeptabel - Kritik an Protestformen | FLZ.de

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Veröffentlicht am 05.01.2024 14:18

Agrardiesel-Kompromiss akzeptabel - Kritik an Protestformen

Richard Mergner, 1. Vorsitzender Bund Naturschutz in Bayern e.V., vor einer kahlen Fläche im Frankenwald. (Foto: Daniel Vogl/dpa/Archivbild)
Richard Mergner, 1. Vorsitzender Bund Naturschutz in Bayern e.V., vor einer kahlen Fläche im Frankenwald. (Foto: Daniel Vogl/dpa/Archivbild)
Richard Mergner, 1. Vorsitzender Bund Naturschutz in Bayern e.V., vor einer kahlen Fläche im Frankenwald. (Foto: Daniel Vogl/dpa/Archivbild)

Der Bund Naturschutz (BN) in Bayern wertet den von den Bauern abgelehnten Kompromiss beim Agrardiesel als akzeptabel - und kritisiert zunehmend scharfe Formen des Protestes. Die Landwirtschaft hänge noch immer am fossilen Tropf, sagte der BN-Vorsitzende Richard Mergner am Freitag.

Dabei gebe es landwirtschaftliche Maschinen, die mit pflanzlichen Treibstoffen betrieben werden könnten. „Dass sie nicht eingesetzt werden, hat auch mit den Subventionen für Agrardiesel zu tun. Die Subventionen nun schrittweise abzubauen, ist ein erster Schritt, um die nötige Transformation in der Landwirtschaft einzuleiten.“

Das Vorgehen der Bundesregierung sei unglücklich gewesen. „Der ursprüngliche Plan, den Bäuerinnen und Bauern die Subventionen gänzlich und plötzlich zu streichen, war ein fatales Zeichen und sorgte verständlicherweise für viel Ärger - dabei bräuchten wir in diesen aufgeheizten Zeiten Verlässlichkeit und Ruhe“, sagte Mergner.

„Leider befeuerte die Bauernschaft diese Stimmung noch mit ihren teilweise völlig überzogenen Protesten. Fremdenfeindliche Äußerungen, Misthaufen im öffentlichen Raum, Galgensymbole und zuletzt die Blockade von Minister Habeck persönlich sind nicht akzeptabel.“ Es sei gut, dass sich der Bayerische Bauernverband von derlei Störaktionen von Trittbrettfahrern distanziert habe, sagte Mergner.

Der Bund Naturschutz setze sich für die Rettung der bäuerlichen Landwirtschaft ein. Dumpingpreise des Handels und eine verfehlte Agrarpolitik mit Milliardensubventionen nach Betriebsgröße setzten die Landwirte unter Druck. Zwei bis drei Cent mehr oder weniger pro Liter Milch wirkten sich stärker aus als der ursprüngliche Vorstoß der Bundesregierung, unterstrich der BN. Er forderte einen runden Tisch, um einen Gesellschaftsvertrag für eine zukunftsfähige Landwirtschaft zu erarbeiten.

© dpa-infocom, dpa:240105-99-502928/2


Von dpa
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