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Veröffentlicht am 24.10.2022 14:16

Wie der Hackerangriff die Hochschule Ansbach betrifft

Schwarze Bildschirme in der Bibliothek: Der Hackerangriff auf die Hochschule Ansbach hatte sichtbare Folgen. (Foto: Sarina Schwinn)
Schwarze Bildschirme in der Bibliothek: Der Hackerangriff auf die Hochschule Ansbach hatte sichtbare Folgen. (Foto: Sarina Schwinn)
Schwarze Bildschirme in der Bibliothek: Der Hackerangriff auf die Hochschule Ansbach hatte sichtbare Folgen. (Foto: Sarina Schwinn)

Der Cyberangriff auf den Zentralserver der Hochschule Ansbach hat auch Tage später noch Folgen für Mitarbeiter und Studierende. Einige Dienste stehen weiterhin nicht zur Verfügung. „Wir sehen aber wieder etwas Land“, sagt Vizepräsident Professor Dr. Markus Paul.

Die Attacke hatte die Hochschule in der Nacht vom 19. auf den 20. Oktober getroffen. Der IT-Service konnte den betroffenen Server schnell isolieren - das bedeutete jedoch auch, dass viele Online-Dienste nicht mehr erreichbar waren.

Bibliothek der Hochschule Ansbach ist betroffen

Betroffen waren etwa die Lernplattform Moodle und ein Programm für Videokonferenzen. In der Bibliothek konnten keine Bücher mehr ausgeliehen werden. An den Rechnern in den Computerräumen konnten Studierende nicht mehr arbeiten. Da habe eine Dozentin dann schon mal auf Stift und Block umgestellt, erklärt Paul.

Inzwischen sei die Ausleihe von Büchern am Infotresen in der Bibliothek wieder möglich. Die personallose Öffnung ist bis mindestens Freitag, 28. Oktober, ausgesetzt, informiert die Hochschule auf ihrer Website. Studierende und Mitarbeiter haben neue Passwörter erhalten. Spätestens ab Dienstag soll laut Vizepräsident Paul die Plattform Moodle wieder laufen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir bis Ende der Woche alle zentralen Dienste wieder anbieten können.“

Die Auswirkungen der Hacker-Attacke seien insgesamt „überschaubar“, diagnostiziert Paul - vor allem, weil die meisten Kurse in Präsenz stattfinden. Außerdem sei der Email-Server nicht betroffen.

Polizei ermittelt nach der Cyber-Attacke

Warum die Hochschule Ziel des Angriffs wurde und wer dahintersteckt, ist Ziel von Ermittlungen der Kriminalpolizei Ansbach und der Zentralstelle Cybercrime Bayern. „Unser Team arbeitet eng mit den Behörden zusammen“, sagt Paul.

Die Hochschule Ansbach ist nicht die einzige Lehreinrichtung, die in diesem Jahr zum Ziel von Cyber-Kriminellen wurde. Wie das Landratsamt München berichtet, legten Hacker am 20. Oktober Server des Medienzentrums München-Land lahm. Dutzende Schulen haben seitdem keinen Zugriff auf ihre Daten. Im Frühjahr hatte es schon die Technische Hochschule Aschaffenburg getroffen. Über Wochen waren danach etliche Arbeiten nur offline möglich.


Johannes Hirschlach
Johannes Hirschlach
Redakteur für Digitales
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