Die USA haben mit dem Angriff direkt in den Krieg an der Seite des Verbündeten Israel eingegriffen. Er erfolgte nach Angaben Israels in Abstimmung mit Israel. Das US-Militär hatte den Verbündeten nur bei der Verteidigung unterstützt, aber betont, dass man nicht an den Kampfhandlungen zwischen Israel und dem Iran beteiligt sei. Mit den Angriffen sind die USA nun faktisch als weitere Partei in den Krieg gegen den Iran eingetreten - unklar ist allerdings, ob weitere US-Angriffe folgen könnten.
Nach den Bombardements am Morgen schrieb Trump auf der Plattform Truth Social, die Angriffe seien abgeschlossen. Alle beteiligten Flugzeuge befänden sich sicher auf dem Heimweg.
Das US-Militär bezeichnet seine Angriffe gegen die iranischen Atomanlagen als „Einsatz Mitternachtshammer“. Das auf Englisch als „Operation Midnight Hammer“ bezeichnete Manöver war der erste Kampfeinsatz der massiven bunkerbrechenden Bombe vom Typ GBU-57: Laut Generalstabschef Dan Caine wurden 14 Exemplare auf zwei Atomanlagen abgeworfen.
Laut übereinstimmenden US-Medienberichten warfen sechs Tarnkappenbomber insgesamt ein Dutzend der größten bunkerbrechenden Bombe auf die tief in einem Berg gelegene Uran-Anreicherungsanlage Fordo ab. Die mehr als 13 Tonnen schweren Bomben vom Typ GBU-57 können Ziele angreifen, die sehr tief unter der Oberfläche liegen.
Es wurden laut Trump insgesamt drei Atomanlagen bombardiert: neben Fordo auch die Standorte Natans und Isfahan. Der Iran bestätigte einen Angriff auf die Atomanlagen des Landes.
Berichten zufolge wurden zwei bunkerbrechende Bomben von einem Tarnkappenbomber des Typs B-2 auf Natans abgeworfen. Zudem sei Natans von U-Booten aus mit Marschflugkörpern angegriffen worden.
Das dritte US-Angriffsziel in der Stadt Isfahan wurde demnach nur mit Marschflugkörpern angegriffen. Insgesamt hätten die U-Boote rund 30 Marschflugkörper auf die Ziele in Isfahan und Natans abgefeuert.
Der Angriff ist eine erhebliche Eskalation der ohnehin dramatischen Lage im Nahen Osten – mit noch unabsehbaren Folgen.
Laut Internationaler Atombehörde IAEA hat der Angriff keine Strahlung außerhalb der Einrichtungen freigesetzt. „Nach Angriffen auf drei Atomanlagen im Iran – darunter Fordo – kann die IAEA bestätigen, dass bislang keine Erhöhung der Strahlenwerte außerhalb der Anlagen gemeldet wurde“, teilte die Behörde am frühen Morgen auf der Plattform X mit. Wärmebilder von Nasa-Satelliten zeigten indes auffällige Wärmequellen, die auf Brände infolge der Bombardierung hindeuten.
Laut der Hilfsorganisation Roter Halbmond wurden bei den Angriffen keine Menschen getötet. Es seien elf Menschen verletzt worden, wovon vier in ein Krankenhaus eingeliefert worden seien, zitierte die Nachrichtenagentur Mehr den Chef des iranischen Roten Halbmondes, Pir-Hussein Kuliwand.
Nach einer stundenlangen Sperrung will Israel laut Medienberichten seinen Luftraum teilweise wieder öffnen. Ab 14.00 Uhr (Ortszeit) sollten wieder Starts und Landungen auf dem Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv zugelassen werden, berichteten israelischen Medien unter Berufung auf das Verkehrsministerium.
Irans Außenminister Abbas Araghtschi drohte umgehend mit Konsequenzen. Die Ereignisse würden dauerhafte Folgen haben, schrieb er auf X. Später machte er in Istanbul deutlich, dass er kaum Raum für Diplomatie sieht. Auch Irans Revolutionsgarden schickten eine warnende Botschaft in Richtung der US-Militärbasen in der Region.
Trump warnte den Iran indes vor Vergeltungsschlägen gegen US-Ziele. Jegliche Vergeltung gegen die USA werde mit noch viel größerer Wucht beantwortet.