Tückischer Eisregen: Die Region kam bislang glimpflich davon | FLZ.de

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Veröffentlicht am 17.01.2024 10:05, aktualisiert am 18.01.2024 12:59

Tückischer Eisregen: Die Region kam bislang glimpflich davon

Eispanzer auf den Autos: Vor diesem Phänomen hatte auch der Deutsche Wetterdienst gewarnt. (Foto: Ute Niephaus)
Eispanzer auf den Autos: Vor diesem Phänomen hatte auch der Deutsche Wetterdienst gewarnt. (Foto: Ute Niephaus)
Eispanzer auf den Autos: Vor diesem Phänomen hatte auch der Deutsche Wetterdienst gewarnt. (Foto: Ute Niephaus)

Gefrierender Regen, Schneefälle und damit besonders schweres Glatteis: Das Winter-Unwetter, vor dem der Deutsche Wetterdienst (DWD) gewarnt hatte, machte sich ab Mittwochmorgen auch in der Region bemerkbar. Während die Schulen in ganz Mittelfranken ausfielen, blieb die Lage auf den Straßen vergleichsweise normal.

Derweil warnt der DWD aktuell erneut vor Frost und Glätte in den Landkreisen Ansbach und Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim. Am Donnerstag und besonders in der Nacht zum Freitag bestehe erhöhte Gefahr. Im westlichen Landkreis (Raum Uffenheim/Weigenheim) verursachte laut FLZ-Informationen am Donnerstag Vormittag Eisregen bei 2 Grad minus teils spiegelglatte Straßen. In weiten Teilen Westmittelfrankens setzte im Lauf des Tages Schneefall ein.

Der DWD hatte für Mittwoch bis Donnerstag lange anhaltende Regenfälle bei eisigen Temperaturen vorhergesagt. Die Folge: Blitzeis, spiegelglatte Straßen und Eispanzer über den Autos. Die ersten Niederschläge haben am Mittwochmorgen begonnen: Regen und Schnee zogen über Westmittelfranken.

Am Vormittag zog um Ansbach die Glätte an

Auf den Straßen in Stadt und Landkreis Ansbach sowie im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim hatte das Folgen: „Wir hören aktuell vom Rettungsdienst, dass die Straßen sehr glatt werden”, hieß es aus der Integrierten Leitstelle (ILS) Ansbach am Vormittag. Ein erhöhtes Einsatzaufkommen registrierte die ILS allerdings nicht. Einzig zwei gestürzte Personen in Feuchtwangen und Wassertrüdingen beschäftigten die Rettungskräfte.

Das Polizeipräsidium Mittelfranken berichtete bis zum späten Vormittag ebenfalls von einer ruhigen Einsatzlage.

Zu einem teuren Unfall kam es im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim zwischen Bergtheim und Schornweisach: Ein 30-Jähriger rutsche nach Angaben der Polizei gegen Mittag mit seinem Tesla von der Straße. Dabei entstand Totalschaden in Höhe von 50.000 Euro. Der Fahrer erlitt leichte Verletzungen, die Beifahrerin kam unverletzt davon.

Dauereinsatz für den Winterdienst

Die glimpfliche Zwischenbilanz auf den Straßen ist vor allem dem Winterdienst zu verdanken, der sich aufgrund der Wetterlage im Dauereinsatz befindet. Davon berichtete etwa Matthias Schenk, Kolonnenführer bei der Autobahnmeisterei Herrieden. „Eisregen ist immer eine spezielle Herausforderung”, erklärte er. Denn Schnee auf den Straßen könne man gut erkennen - bei gefrierender Nässe sehe das anders aus. „Und es muss immer weiter gestreut werden, weil der Boden eiskalt ist”, sagte Schenk.

So seien im Zuständigkeitsgebiet der Herrieder Meisterei acht Räumfahrzeuge auf den Straßen, hinzu kommt Personal für die Autobahn-Parkplätze. Bis mindestens zum Nachmittag werde durchgestreut.

Das Betriebsamt der Stadt Ansbach war mit rund 50 Mitarbeitern im Einsatz. Unterwegs seien demnach neun Lastwagen und acht Kleintraktoren. Außergewöhnliche Vorfälle verzeichnete die Behörde nicht.

In Emskirchen blieben alle Schüler daheim

Ebenfalls ruhig ging es an den Schulen in der Region zu - denn: Am Dienstagabend hatte das bayerische Kultusministerium für den gesamten Regierungsbezirk einen Schulausfall für Mittwoch verkündet.

Entsprechend blieben die Klassenzimmer weitgehend leer. In etlichen Lehreinrichtungen - etwa der Comenius-Grundschule in Neustadt und der Grundschule in Emskirchen - kamen am Morgen gar keine Kinder zur Betreuung an. Viele Schülerinnen und Schüler verbrachten den Vormittag stattdessen zuhause im Distanzunterricht.

Warum die Entscheidung zum Schulausfall in Mittelfranken erst am Dienstagabend fiel, erklärt der Bezirk hier.

Busausfälle im Landkreis Ansbach

Busfahrgäste beschwerten sich am Mittwoch darüber, dass Regionalbusse ausfielen und Fahrgäste zum Beispiel in Feuchtwangen strandeten. Informationen im Internet zu den Ausfällen gab es nicht. Ein Busfahrer begründete dies gegenüber einem Fahrgast damit, dass die Fahrer keinen Zugriff auf die digitalen Informationssysteme hätten.

Die Pressestelle des Landkreises bestätigte die Einschränkungen: „Im gesamten Landkreis Ansbach gab es heute, vor allem am Morgen bis etwa 11 Uhr, starke Beeinträchtigungen des Busverkehrs im ÖPNV”, hieß es auf FLZ-Anfrage.

Auch auf der Schiene gab es in Ansbach erhebliche Verspätungen und einzelne Ausfälle vor allem im Fernverkehr auf der Intercity-Linie in Richtung Nürnberg und Stuttgart.


Johannes Hirschlach
Johannes Hirschlach

Redakteur für Digitales

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