Veröffentlicht am 11.03.2023 12:00

Teure Bauprojekte: Wolframs-Eschenbach muss jetzt sparen

Der im August abgeschlossene Kita-Neubau schlägt auch dieses Jahr noch mit einer halben Million zu Buche und ist damit der zweithöchste Posten im Haushalt. (Foto: Diane Mayer)
Der im August abgeschlossene Kita-Neubau schlägt auch dieses Jahr noch mit einer halben Million zu Buche und ist damit der zweithöchste Posten im Haushalt. (Foto: Diane Mayer)
Der im August abgeschlossene Kita-Neubau schlägt auch dieses Jahr noch mit einer halben Million zu Buche und ist damit der zweithöchste Posten im Haushalt. (Foto: Diane Mayer)
Der im August abgeschlossene Kita-Neubau schlägt auch dieses Jahr noch mit einer halben Million zu Buche und ist damit der zweithöchste Posten im Haushalt. (Foto: Diane Mayer)

Nach Jahren mit vielen Investitionen schnallt Wolframs-Eschenbach den Gürtel enger. Der Stadtrat verabschiedete am Mittwoch einen „Sparhaushalt“ mit einem Gesamtvolumen von 12,2 Millionen Euro.

Bürgermeister Michael Dörr verpasste dem Haushalt in der jüngsten Stadtratssitzung ein Motto: „Investiere in der guten Zeit und spare in der Not.“ Not habe man zwar noch nicht, doch abgesehen von den derzeitigen Krisen sei es nach einer Phase großer Investitionen schon länger der Plan der Kommune, wieder zu sparen.

Als „unspektakulären Haushalt“ bezeichnete ihn der Kämmerer Stefan Beyerlein, der das Zahlenwerk vorstellte. So seien alle Maßnahmen Pflichtaufgaben, quasi beschlossen oder schon ausgeführt. Insgesamt schrumpft der Haushalt um 2,7 Prozent, im Vorjahr waren es noch rund 12,6 Millionen Euro.

Verwaltungshaushalt bereitet Sorgen

„Große Sorgen“ bereitet Bürgermeister Dörr der Anstieg des Volumens des Verwaltungshaushaltes. Dieser liegt mit 8,8 Millionen Euro um rund 535.000 Euro höher als im Vorjahr. Dies liege auch an der großen Migrationsbewegung nach Deutschland und Entscheidungen der Politik auf Landes- und Bundesebene, erklärte Dörr. 1,7 Millionen Euro gehen mittels Kreisumlage an den Landkreis. „Extrem gestiegen“, so Beyerlein, ist die Umlage, die die Stadt an den Schulverband zahlt. Auch sie zählt zum Verwaltungshaushalt. Sie erhöht sich um 167.400 Euro auf 435.400 Euro. Dies sei aber eigentlich erfreulich, da dies auf 109 Schüler mehr in diesem Schuljahr im Verband gegenüber 2021/2022 zurückzuführen sei.

Langfristig werde sich der Verwaltungshaushalt wohl bei neun Millionen Euro einpendeln, blickte Beyerlein voraus. Er umriss im Gremium auch die Finanzplanung bis 2026, der der Rat ebenso die Zustimmung erteilte. Der Zuführungsbetrag ist mit 886.200 Euro höher als im Vorjahr (844.300 Euro).

Kläranlage und Kita kosten

Den Vermögenshaushalt hat Beyerlein eingedampft. Er beläuft sich auf rund 3,4 Millionen Euro, das sind rund 878.000 Euro weniger als im Vorjahr (rund 4,3 Millionen Euro). Die meisten Ausgaben entfallen auf Baumaßnahmen (2,4 Millionen). Kredite für Investitionen sind nicht vorgesehen. Der größte Posten sind die Tiefbaumaßnahmen der Kläranlage, die mit 616.000 Euro eingestellt sind. 500.000 Euro stehen noch für den abgeschlossenen Neubau der Kindertagesstätte im Zahlenwerk.

Die Reduzierung der Schulden ist nicht ganz so stark möglich wie gewünscht, so der Kämmerer, aber immerhin 515.800 Euro sollen getilgt werden. Damit liegt die Gesamtverschuldung am Ende des Jahres voraussichtlich bei etwa 3,6 Millionen Euro.

Um dem selbst gesetzten Ziel von nicht mehr als vier Millionen Euro Verschuldung gerecht zu werden, müsse die Investitionstätigkeit der Kommune in der Zukunft unbedingt reduziert werden, so Beyerlein. Die Rücklage will der Kämmerer von 580.000 Euro (Stand 1. Januar diesen Jahres) auf 139.000 reduzieren.

Auch 2024 wird gespart werden müssen, so der Kämmerer. Etwa die Digitalisierung schaffe neue Kosten. Außerdem wisse man zum Beispiel noch nicht, ob eine Schulerweiterung nötig wird, ergänzte Bürgermeister Dörr.


Jonas Volland
Jonas Volland

Jahrgang 2001, fing direkt nach seinem Abitur bei der FLZ an, ist im Anschluss an sein Volontariat seit dem Jahreswechsel 2023 Redakteur in der Ansbacher Lokalredaktion. Fasziniert von bunten Geschichten und aufwendigeren Recherchen.

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