Studie zu sexualisierter Gewalt bei den Pfadfindern | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 29.02.2024 05:24

Studie zu sexualisierter Gewalt bei den Pfadfindern

Ein blau-gelbes Halstuch und eine Bundeslilie des Bunds der Pfadfinderinnen und Pfadfinder beim Pfadfinder-Bundeslager. (Foto: Swen Pförtner/dpa)
Ein blau-gelbes Halstuch und eine Bundeslilie des Bunds der Pfadfinderinnen und Pfadfinder beim Pfadfinder-Bundeslager. (Foto: Swen Pförtner/dpa)
Ein blau-gelbes Halstuch und eine Bundeslilie des Bunds der Pfadfinderinnen und Pfadfinder beim Pfadfinder-Bundeslager. (Foto: Swen Pförtner/dpa)

Die Pfadfinder in Deutschland arbeiten den Umgang mit sexuellem Missbrauch in den eigenen Reihen auf. Am Donnerstag (10.00 Uhr) soll in München eine Studie zum Thema vorgestellt werden. Nach Angaben des Bundes der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) handelt es sich um die erste derartige Untersuchung in Deutschland, die sich auf einen Jugendverband bezieht.

Die Ergebnisse unterscheiden sich nach Angaben des BdP von ähnlichen Studien aus den vergangenen Jahren „zu kirchlichen Kontexten“. „Dennoch zeigt sich, dass auch Jugendverbände mit dem Umgang mit Fällen sexualisierter Gewalt überfordert waren“, teilte der Verband mit, der und dessen Mitglieder und ehemalige Mitglieder „immer noch mit den Folgen der verübten Taten zu kämpfen haben“.

Die „Dynamiken sexualisierter Gewalt in einer Jugendorganisation“ seien „sehr diffizil und zunächst kaum durchschaubar“, auch weil Grenzverletzungen und Übergriffe oft von Jugendlichen oder jungen Erwachsenen begangen worden seien. Auch seien Gruppenleiter möglicherweise selbst betroffen - und gleichzeitig dafür verantwortlich gewesen, jüngere Pfadfinderinnen und Pfadfinder vor Missbrauch zu schützen.

Durchgeführt hat die Studie das Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) München, das unter anderem sexuelle Gewalt in der Odenwaldschule und im oberbayerischen, katholischen Kloster Ettal untersucht hat, gemeinsam mit „Dissens - Institut für Bildung und Forschung“ in Berlin. Der Schwerpunkt der Studie liegt auf den Jahren zwischen 1976 und 2006.

Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder wurde 1976 gegründet, ist nach eigenen Angaben interkonfessionell und überparteilich und erreicht rund 30.000 Mitglieder. Ziel seiner pädagogischen Arbeit soll es sein, Kindern und Jugendlichen „Gemeinsinn und Verantwortung, Weltoffenheit und Umweltbewusstsein“ zu vermitteln.

© dpa-infocom, dpa:240229-99-163129/3


Von dpa
north