Pistolenattrappe im Zug: Alle Gleise gesperrt | FLZ.de

Ein Jugendlicher hat im Zug zweimal eine Waffe gezückt. Die Polizei sperrte deshalb am Bahnhof Wicklesgreuth auf der Hauptlinie von Ansbach nach Nürnberg alle Gleise.

Am Freitag gegen 23 Uhr zeigte ein 17-Jähriger zwei Mal in der Regionalbahn auf der Nebenlinie von Windsbach nach Wicklesgreuth seinen beiden Freunden eine Waffe. Eine Mitreisende bemerkte dies und verständigte beim Halt in Wicklesgreuth den Triebfahrzeugführer, der umgehend einen Notruf absetzte.

Durch die Bundespolizei, die für den Zugverkehr zuständig ist, wurde sofort die Sperrung aller Gleise am Bahnhof Wicklesgreuth veranlasst. Beim Eintreffen einer Streife der Bundespolizei war bereits die Landespolizei vor Ort und kümmerte sich um den 17-Jährigen und seine Begleiter.

Es stellte sich heraus, dass die Waffe in seiner Hand zwar täuschend echt aussah, aber nur ein Spielzeugnachbau einer Walther P99 war. Damit hatte der Jugendliche, wie die Befragung von Zeugen ergab, niemanden bedroht. Im Zug befanden sich rund 20 Reisende, die nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen ihre Reise mit dem Zug fortsetzen konnten.

Die Gleise wurden nach einer halben Stunde wieder freigegeben. Die Waffenattrappe ist sichergestellt. Den 17-Jährigen übergab eine Streife der Polizeiinspektion Heilsbronn an der elterlichen Wohnung den Erziehungsberechtigten. Ihn erwartet nun eine Anzeige wegen einer Ordnungswidrigkeit nach dem Waffengesetz. Es ist verboten, solche täuschend echt aussehenden Attrappen, die Anscheinswaffen genannt werden, in der Öffentlichkeit mitzuführen.

Manfred Blendinger