Nach Unwetter: Hoher Schaden und ein Mann in Lebensgefahr | FLZ.de

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Veröffentlicht am 17.07.2023 10:10

Nach Unwetter: Hoher Schaden und ein Mann in Lebensgefahr

In Gutenstetten gab es nach Angaben der Polizei auf einer Firmenfeier insgesamt zwölf Verletzte. Sie wurden von umherfliegenden Teilen getroffen. (Foto: Rainer Weiskirchen)
In Gutenstetten gab es nach Angaben der Polizei auf einer Firmenfeier insgesamt zwölf Verletzte. Sie wurden von umherfliegenden Teilen getroffen. (Foto: Rainer Weiskirchen)
In Gutenstetten gab es nach Angaben der Polizei auf einer Firmenfeier insgesamt zwölf Verletzte. Sie wurden von umherfliegenden Teilen getroffen. (Foto: Rainer Weiskirchen)

Kurz, aber heftig zog am Samstag das vom Deutschen Wetterdienst angekündigte Unwetter gegen 19 Uhr über große Teile des Landkreises Neustadt/Aisch-Bad Windsheim hinweg. Es hagelte, regnete stark, und kräftige Windböen wehten.

Anfangs war die Lage noch unübersichtlich, sagte Kreisfeuerwehrsprecher Rainer Weiskirchen. Direkt nach dem Gewitter liefen zahlreiche Feuerwehreinsätze im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim ein. Auch um 21.40 Uhr blieb am Samstag der Feuerwehrfunk noch nicht still.

Immer wieder wurden umgefallene Bäume oder abgebrochene Äste gemeldet. Die Integrierte Leitstelle (ILS) Ansbach nannte am Abend insgesamt rund 25 Alarmierungen im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim. Hinzu kämen allerdings viele Anschluss-Einsätze, so Weiskirchen. Er schätzte die Zahl der Einsätze deutlich höher.

ILS-Leiter Dominik Wenninger sprach von einem „fließenden Übergang” von Flächenbränden zu Unwettereinsätzen. Stadt und Landkreis Ansbach seien glimpflich weggekommen, dort hatte das Gewitter am Samstagabend für die Einsatzkräfte „keine Konsequenzen”, so Wenninger. Der Schwerpunkt in Westmittelfranken lag eindeutig auf dem Kreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim.

Schwerer Zwischenfall auf Betriebsfeier in Gutenstetten

In Gutenstetten wurden auf einer Firmenfeier insgesamt zwölf Menschen durch umhergewehte Gegenstände verletzt, berichtet die Neustädter Polizei. Mehrere Sonnenschirme und Pavillons flogen demnach durch die Luft. Eine Person wurde hierbei lebensgefährlich verletzt und mit dem Rettungshubschrauber in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht. Die restlichen elf Betroffenen erlitten nach Angaben der Beamten leichte Verletzungen. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf rund 15.000 Euro.

Zwischen Linden und Birnbaum ereignete sich ein wetterbedingter Verkehrsunfall. Ein großer Ast war demnach auf ein fahrendes Auto gestürzt, hieß es aus der Neustädter Polizei-Inspektion. Schaden an der Fahrzeugfront: rund 10.000 Euro. Der 74-Jährige Fahrer blieb unverletzt.

Im Uehlfelder Ortsteil Rohensaas wurden laut Weiskirchen mehrere Quadratmeter eines Daches abgedeckt. Außerdem musste das Open-Air-Konzert der Band „Revolver” in Uehlfeld abgesagt werden, weil Regen auf das Mischpult gekommen war, „was einen Auftritt dann, auch aus Sicherheitsgründen, letztlich nicht mehr ermöglichte”, erklärt die Band auf Facebook. In Dachsbach stürzte ein Baum auf ein Gebäude. Hier forderte die Wehr Unterstützung bei einem Landwirt mit entsprechender Ausrüstung an. In Diespeck lehnte ein Baum am Rathaus. Die Polizei sprach zusammenfassend von „erheblichen Sachschäden” im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, die durch das Unwetter entstanden sind.

In Emskirchen sicherte die Feuerwehr mit Hilfe der Drehleiter unter anderem an einer viel befahrenen Straße Äste, informierte Kreisfeuerwehrsprecher Weiskirchen, bei denen niemand ausschließen konnte, dass sie herunterfallen. Auch der Kreisjugendfeuerwehrtag in Wilhelmsdorf blieb vom Gewitter nicht verschont. Böiger Wind machte einigen Zelten zu schaffen, die Wilhermsdorfer Feuerwehr rückte an und half, alles zu sichern. Trotzdem sind laut Kreisfeuerwehrsprecher einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Samstag frühzeitig abgereist. Die Jugendlichen aus Emskirchen und Hagenbüchach übernachteten beispielsweise gemeinsam im Feuerwehrhaus.

Entwurzelte Bäume auf den Straßen

Ansonsten berichtete Weiskirchen von Einsätzen quer durch den gesamten Landkreis. Die Gewitterfront zog vom Westen in den Osten. An vielen Stellen blockierten noch in der Nacht auf Sonntag entwurzelte Bäume und größere Äste die Fahrbahn. Die Auskünfte der Neustädter Polizei und der Integrierten Leitstelle klangen ähnlich.


Johannes Zimmermann
Johannes Zimmermann
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