Ein ungewöhnliches Objekt sichtete die US-Armee am Sonntagabend auf ihrem Gelände im Ansbacher Osten. Ein Heißluftballon war im Anfahren.
Um 20.20 Uhr blieb dem Piloten wegen der schlechter Thermik nur noch die Möglichkeit, am Ansbacher Stadtrand zu landen. Er und seine acht Mitfahrer wurden von der US-Militärpolizei aus der Kaserne eskortiert, nachdem sie mit dem Ballon in ein Fahrzeug verladen worden waren.
Die Ballonfahrt hatte unweit im Ansbacher Ortsteil Aumühle an der Straße nach Lichtenau begonnen. Die ungeplante Landung hatte entscheidend mit dem Wind zu tun, wie Georg Reifferscheid, Pilot und Inhaber der Rothenburger Firma „Happy Ballooning“, auf Nachfrage der FLZ mitteilte. „Der Wind hat uns etwas im Stich gelassen.“ Er sei aus stark wechselnden Richtungen gekommen und immer schwächer geworden.
Im Osten von Ansbach an der B14 nach Nürnberg nutzt die US-Armee große Flächen. Neben Flugfeld, Hangars, Büro- und Wohngebäuden gibt es eine Siedlung mit Supermarkt, Klinik und Reihenhäusern. Dazwischen liegen Wiesen und ein Übungsgelände. Wegen der freien Fläche hat sich Reifferscheid für diese Stelle zum Landen entschieden. „Sonst hätte die Gefahr bestanden, dass wir über einem Wald oder dem Stadtgebiet runterkommen.“
Dass er sich über einem Militärgelände befindet, hat der Pilot aus der Luft erst nicht gesehen. „Von oben sieht es wie eine Stadt aus“, macht Reifferscheid deutlich. Der Zaun um das Gelände sei aus der Luft nicht zu sehen. Ansonsten sei es eine ganz normale Landung gewesen. Ein Lob hat der Unternehmer für die US-Amerikaner und die Militärpolizei übrig. Diese sei sehr kooperativ gewesen. Etwa eine halbe Stunde nach der Landung habe man das Gelände samt Ballon wieder verlassen können. Das hat Reifferscheid auch schon anders erlebt. Vor einigen Jahren ist er in der Kaserne in Illesheim bei Bad Windsheim zwischengelandet. „Da hat es zwei Stunden gedauert, bis wir wieder gehen konnten.“
Daneta Johnson, Sprecherin der US-Garnison, bestätigte auf FLZ-Anfrage, dass der Heißluftballon im Wohngebiet der Army zu Boden ging. Das sei ein gesicherter Bereich, in dem sich Besucher nur begleitet bewegen dürften, so Johnson. Wer das Gelände betreten oder befahren will, wird am zentralen Einlass des Militärgeländes kontrolliert.
Die Militärpolizei habe sich zunächst vergewissert, dass es sich nicht um einen Unfall handelt und niemand verletzt ist. Dann hätten die Militärpolizisten dabei geholfen, den Ballon zu bergen und die Mitfahrer vom Gelände zu begleiten. Die Armee-Sprecherin versicherte, die Reaktion der US-Streitkräfte wäre genauso entspannt gewesen, wenn der Ballon auf dem Flugfeld der Katterbach-Kaserne gelandet wäre.
Florian Schwab/Winfried Vennemann