Ein Mann wachte in Heilsbronn auf und wusste nicht mehr, wie er dort hingekommen ist. Ein ebenso merkwürdiger wie vielseitiger Einsatz hat die Polizei beschäftigt.
Er habe auf der A6 einen Unfall gehabt und sei nun im Heuweg in Heilsbronn aufgewacht. Wie er dahingekommen ist, wusste der 34-Jährige, der sich per Notruf an die Polizei wandte, nicht. Es sollten nicht die einzigen Merkwürdigkeiten dieses Polizeieinsatzes bleiben.
Seine ursprüngliche Fahrtstrecke sei von Prag nach Lingolsheim (Frankreich) gewesen, gab der Mann am Freitagmorgen an. Die Heilsbronner Polizei klapperte alle Verkehrspolizeidienststellen auf der Strecke ab und schaltete auch die Kollegen in Tschechien ein. Sie fanden keinen Unfallschaden, der zu seinem Fahrzeug passte, schreibt die Polizei in ihrem Bericht.
Doch dafür entdeckten die Beamten bei ihrer Recherche etwas anderes: „Bei der Überprüfung des Mannes, welcher in Deutschland keinen festen Wohnsitz hatte, stellte sich heraus, dass gegen ihn mehrere Haftbefehle vorlagen.“ 2650 Euro an Strafen waren offen, das Geld bezahlte er nun direkt bei der Polizei in Heilsbronn.
Doch die Polizisten wurden noch aus anderen Gründen stutzig. Sie bemerkten „drogentypische Ausfallerscheinungen bei dem Mann“, wie es im Polizeibericht heißt. Sie veranlassten mit seinem Einverständnis einen Drogenschnelltest, der auf Amphetamin anschlug.
Es wurde eine Blutentnahme angeordnet und im Krankenhaus durchgeführt. Sollte sich das Ergebnis des Schnelltests bestätigen erwartet den 34-Jährigen ein Bußgeld in Höhe von mehreren hundert Euro, lautet das Fazit der Polizei.