Schwere Unwetter sind am Donnerstagnachmittag über Westmittelfranken gezogen. Besonders getroffen hat es nach Angaben der Integrierten Leitstelle (ILS) Ansbach den Raum Heilsbronn. Dort wurden Gebäude unter Wasser gesetzt, Unterführungen liefen voll, der Marktplatz stand unter Wasser.
Den Großteil des Nachmittags galt für die Region eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auf Stufe 3 von 4. Auch am Abend warnte der DWD weiterhin für Stadt und Landkreis Ansbach sowie den Kreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim vor schweren Gewittern (Stufe 2), die allerdings weniger heftig ausfielen als am Nachmittag.
Als „Hotspot” bezeichnete die ILS das Stadtgebiet von Heilsbronn. Nach Angaben der Polizeiinspektion Heilsbronn lief ein Gastro-Betrieb voll Wasser. Das bestätigt auf Nachfrage auch Alexander Ulherr, Kommandant der Heilsbronner Feuerwehr. Demnach waren ein Café in der Nürnberger Straße sowie ein benachbarter Supermarkt betroffen. Wie Ulherr berichtet, habe starker Hagelschauer die Dachrinnen der Gebäude verstopft, weshalb Regenwasser ins Innere eindrang.
Im Café fielen daraufhin Deckenverkleidungen herab. Das Personal habe den Laden evakuiert, beschreibt Ulherr die Lage. Im Supermarkt mussten Kühltheken vom Strom getrennt werden, da auch hier Wasser eingedrungen war.
Auch an anderen Stellen hatte die Feuerwehr Einsätze. „Wir hatten bis zu acht Zentimeter Hagel auf der Straße”, sagt Ulherr. Der Marktplatz stand nach Angaben des Kommandanten unter Wasser. Geflutet wurden auch die Bahnhofs- und eine weitere Unterführung. Ein Keller war nach Schätzung von Ulherr 40 Zentimeter hoch geflutet. Die Feuerwehr war in der Stadt laut Ulherr mit 30 Personen an zehn Orten im Einsatz.
Von einem vollgelaufenen Keller berichtet die Polizei zudem aus Neuendettelsau. Und auch der Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim war betroffen. In Bad Windsheim regnete es daumennagelgroße Hagelkörner. Einen Einsatzschwerpunkt meldete Kreisfeuerwehrsprecher Rainer Weiskirchen für Gutenstetten. Zwischen dem Ort und Reinhardshofen stürzten mehrere Bäume um. Die Straße war am späten Nachmittag gesperrt.
Auch die Feuerwehren in Burgbernheim, Oberickelsheim und Gülchsheim rückten aus, um Wasser aus Kellern abzupumpen. Aus dem südlichen Landkreis Ansbach wurde am Nachmittag ein Einsatz im Raum Dinkelsbühl gemeldet.
Einen der letzten Einsätze in der Region in Zusammenhang mit der Gewitterfront verzeichnete die Integrierte Leitstelle gegen 20 Uhr in der Munasiedlung im Gemeindegebiet Marktbergel.