Gericht lehnt Klage gegen Abriss von Radrennbahn ab | FLZ.de

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Veröffentlicht am 28.02.2024 13:16

Gericht lehnt Klage gegen Abriss von Radrennbahn ab

Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild)
Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild)
Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild)

Das Verwaltungsgericht Ansbach hat einen Eilantrag gegen den Abriss der historischen Nürnberger Radrennbahn abgelehnt. Nach Ansicht des Gerichts stehen die erforderlichen Sanierungskosten für eine sinnvolle Weiternutzung der Radrennbahn nicht im Verhältnis zu den erwartenden Erträgen, wie ein Sprecher am Mittwoch mitteilte. Die Stadt habe der Schaffung von Wohnraum deshalb Vorrang vor dem denkmalschutzrechtlichen Erhalt der Radrennbahn einräumen dürfen, hieß es. Die nun getroffene Entscheidung geht auf eine denkmalschutzrechtliche Klage des Denkmalnetzes Bayern zurück. Zugleich sind zur Radrennbahn mehrere baurechtliche Verfahren anhängig.

Die im Jahr 1903 errichtete Radrennbahn „Reichelsdorfer Keller“ ist den Angaben nach die mittlerweile älteste erhaltene Zementbahn in Europa. Sie wurde 2022 als Denkmal anerkannt. Die Stadt Nürnberg möchte auf dem Gelände der Radrennbahn neue Wohngebäude errichten lassen.

Zuvor hatte bereits der Bund Naturschutz einen Eilantrag wegen der Rodung von Bäumen auf dem Gelände der Radrennbahn gestellt. Diesem hatte das Verwaltungsgericht stattgegeben und die Rodung der Bäume damit vorerst untersagt. Dadurch sollte verhindert werden, dass vor einer inhaltlichen Entscheidung vollendete Tatsachen geschaffen werden. Der nun ergangene Beschluss ist nicht rechtskräftig. Es ist noch eine Beschwerde beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof möglich.

Der Abriss der Radrennbahn ist seit Jahren umstritten. Auch Denkmalschützer haben gegen die dort geplanten Neubauten protestiert. Die Stadtverwaltung hatte den Abriss damit begründet, dass die ehemalige Radrennbahn „marode, wirtschaftlich nicht zu sanieren und nicht mehr für sportliche Zwecke geeignet“ sei. Insgesamt sollen etwa 220 Wohnungen entstehen. Ein Teil der alten Radrennbahn soll als Denkmal erhalten werden. Als Ausgleich für gefällte Bäume sind Neuanpflanzungen geplant.

© dpa-infocom, dpa:240228-99-154747/3


Von dpa
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