Genossenschaft baut Wohnungen an der Klopstockstraße | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 10.12.2022 06:08

Genossenschaft baut Wohnungen an der Klopstockstraße

Die Hecke, die zu Beginn der Planungen für Ärger im Stadtrat gesorgt hatte, ist inzwischen wieder nachgewachsen. Voraussichtlich erst 2024 soll an der Klopstockstraße gebaut werden. (Foto: Jim Albright)
Die Hecke, die zu Beginn der Planungen für Ärger im Stadtrat gesorgt hatte, ist inzwischen wieder nachgewachsen. Voraussichtlich erst 2024 soll an der Klopstockstraße gebaut werden. (Foto: Jim Albright)
Die Hecke, die zu Beginn der Planungen für Ärger im Stadtrat gesorgt hatte, ist inzwischen wieder nachgewachsen. Voraussichtlich erst 2024 soll an der Klopstockstraße gebaut werden. (Foto: Jim Albright)

Die Planung für das Wohnbauprojekt an der Klopstockstraße biegt langsam auf die Zielgerade ein. Michael Kiefer, Geschäftsführer der Wohnungsgenossenschaft Am Heimweg, hat im Gespräch mit der FLZ angekündigt, dass er noch im Dezember 2022 den Bauplan einreichen will.

Geplant sind auf dem freien Grundstück zwischen Theodor-Alt-Weg und Holbeinweg 36 Wohnungen auf drei Etagen, die sich auf drei direkt aneinander anschließende Häuser verteilen. Die Wohnungen sollen 35 bis 90 Quadratmeter groß werden und ein bis vier Zimmer haben. Vorgesehen ist eine „mittlere Ausstattung“, erläutert Kiefer.

Die erforderlichen Parkflächen sollen in einer Tiefgarage entstehen. Ein Aufzug und eine saubere Planung sollen Barrierefreiheit sicherstellen. Auch für Elektrofahrräder sollen ausreichend Stellflächen und Ladeplätze vorgesehen werden.

Warten auf das richtige Förderprogramm

Allerdings wird die Realisierung noch einige Zeit auf sich warten lassen. Denn ohne eine öffentliche Förderung ist das Projekt kaum zu stemmen, sagt Kiefer mit Blick auf die steigenden Zinsen und Baupreise. „Unser Vorteil als Genossenschaft ist ja, dass wir für günstigen Wohnraum stehen.“

Das Problem: Aktuell hat das Wirtschaftsministerium kein entsprechendes Programm im Angebot. Da die Bundesregierung immer wieder betont, wie wichtig ihr die Wohnraumförderung ist, wird sich aber sicher etwas tun. Die Frage ist dann nur, wie die Konditionen aussehen. Sobald diese bekannt sind, würden die Fachleute den Bauplan so anpassen, dass die Voraussetzungen erfüllt sind. Da wird es ziemlich sicher um die Frage der Heizung gehen, ist Kiefer überzeugt.

Der Vertreter der Wohnungsgenossenschaft will kein Förderprogramm in Anspruch nehmen, das eine Wohnpreisbindung zur Auflage hat. Denn aus seiner Erfahrung weiß er, dass diese meist mit weit reichenden Auflagen verbunden sind, die nicht unbedingt ein Plus an Komfort bringen. Außerdem würde dann ein Teil der Genossenschaftsmitglieder ausgeschlossen, weil solche Wohnungen nur an Menschen mit Wohnberechtigungsschein vergeben werden dürfen.

Anvisiert waren 7,50 Euro je Quadratmeter

Kiefer will lieber mit einer normalen Förderung für günstige Mieten sorgen. Die erste Kalkulation lag bei 7,50 Euro für den Quadratmeter kalt. Da war das Gesamtprojekt noch auf zehn Millionen Euro taxiert. „Das wird nun nicht mehr reichen“, sagt Kiefer und verwies auf Preissteigerungen in allen Bereichen.

Dennoch ist er optimistisch, dass der Quadratmeterpreis am Ende nicht allzu viel höher liegen wird. Der Heimweg-Geschäftsführer geht allerdings davon aus, dass der Bau vermutlich erst 2024 beginnen wird. Und er setzt auch „mindestens zwei Jahre Bauzeit“ an. „Alles andere wäre unseriös.“

Nur ein Teil der angrenzenden Häuser gehört der Genossenschaft selbst, in den anderen finden sich Eigentumswohnungen. Deshalb hat Kiefer dieser Tage 30 Nachbarn angeschrieben und sie informiert, was die Wohnungsgenossenschaft plant. Erfreulicherweise hat es bislang noch keine negativen Reaktionen gegeben, wie er betonte.

Ein Lob für die Stadtverwaltung

Die Baugenehmigung selbst sollte also kein Problem darstellen. Denn mit der Stadtverwaltung ist der Bauplan in den vergangenen Monaten intensiv abgestimmt worden. Ausdrücklich lobt Michael Kiefer die Unterstützung von dieser Seite. „Ohne die Stadt wären wir noch nicht so weit. Das lief wirklich bilderbuchmäßig.“

Zuvor hatte der Stadtrat im März noch den Bebauungsplan angepasst. Die Originalfassung vom Anfang der 70er Jahre hatte nur zwei Vollgeschosse und ein Satteldach zugelassen. Nun ist auch ein Flachdach mit drei Geschossen möglich. Nur höher als der Giebel des Nachbarhauses darf es nicht werden. „Das wird es auch nicht“, verspricht Kiefer. Die ursprüngliche Planung von 2020 hatte noch vier Geschosse vorgesehen. Dann hätten 40 Wohnungen in den drei Gebäuden Platz gehabt.


Robert Maurer
Robert Maurer
north