Veröffentlicht am 15.02.2023 12:03, aktualisiert am 15.02.2023 14:55

Eine Frau für die großen Geheimnisse der Siebener

Im Wilburgstettener Neubaugebiet Hetschenlache machte Manuela Wundel ihre ersten Schritte als neu vereidigte Feldgeschworene.Obmann Karl Bach (rechts) und der stellvertretende Obmann Hermann Wundel (links) gaben ihr wichtige Tipps. (Foto: Peter Tippl)
Im Wilburgstettener Neubaugebiet Hetschenlache machte Manuela Wundel ihre ersten Schritte als neu vereidigte Feldgeschworene.Obmann Karl Bach (rechts) und der stellvertretende Obmann Hermann Wundel (links) gaben ihr wichtige Tipps. (Foto: Peter Tippl)
Im Wilburgstettener Neubaugebiet Hetschenlache machte Manuela Wundel ihre ersten Schritte als neu vereidigte Feldgeschworene.Obmann Karl Bach (rechts) und der stellvertretende Obmann Hermann Wundel (links) gaben ihr wichtige Tipps. (Foto: Peter Tippl)
Im Wilburgstettener Neubaugebiet Hetschenlache machte Manuela Wundel ihre ersten Schritte als neu vereidigte Feldgeschworene.Obmann Karl Bach (rechts) und der stellvertretende Obmann Hermann Wundel (links) gaben ihr wichtige Tipps. (Foto: Peter Tippl)

Die Feldgeschworenenvereinigung Dinkelsbühl-Wassertrüdingen umfasst ein Gebiet von 16 Kommunen, in denen rund 400 Mitglieder aktiv als Siebener tätig sind. Eine der ganz wenigen Frauen in diesem Kreis ist Manuela Wundel.

Die Technische Angestellte beim Staatlichen Bauamt Ansbach, die im Wilburgstettener Gemeindeteil Walkmühle lebt, wurde kürzlich von Bürgermeister Michael Sommer vereidigt. Warum Manuela Wundel sich für die Ausübung dieses Ehrenamts auf Lebenszeit bereit erklärt hat, erzählt sie bei ihrem ersten Einsatz als Feldgeschworene im Wilburgstettener Neubaugebiet Hetschenlache.

Gereizt hat sie die Aufgabenstellung: Gewissenhaft und unparteiisch zu sein, Dritten nichts über die Tätigkeit zu erzählen und das Siebenergeheimnis zu wahren. Das ist Teil der Eidesformel, schon lange.

Bei der Sicherung, Achtung und dem Schutz der Grenzen mitwirken möchte sie, sich außerdem aktiv einbringen und dazu kommt eine große Heimatverbundenheit und die Liebe zur Natur, zu Feld und Flur.

Manuela Wunder wurde es „in die Wiege gelegt”

Ein bisschen „in die Wiege gelegt“ wurde das alles, meint Manuela Wundel, denn großväterlicherseits wurde lange Jahre in Dinkelsbühl eine Gärtnerei nahe dem Stauferwall betrieben, auf dem Areal des ehemaligen Schulgartens des Landwirtschaftsamts. Sie machte deshalb eine Ausbildung als Zierpflanzengärtnerin in einem Betrieb in der Mönchsrother Straße in Dinkelsbühl. Den Abschluss als Technikerin im Garten- und Landschaftsbau setzte sie oben drauf und war danach 15 Jahre bei der Stadt Stuttgart im Garten-, Friedhofs- und Forstamt als Bauaufseherin beschäftigt – zuständig für die Unterhaltspflege in Kitas, Schulen und in öffentlichen Bereichen ebenso wie in den Grünanlagen.

Ihre regionale Verwurzelung zog Manuela Wundel vor drei Jahren aber wieder in die fränkische Heimat zurück. Erfolgreich bewarb sie sich beim Staatlichen Bauamt Ansbach und war gleichzeitig in einer Übergangszeit noch mit Projekten in der baden-württembergischen Landeshauptstadt tätig. Vor knapp zwei Jahren wechselte sie ganz zum Staatlichen Bauamt Ansbach und ist dort im Fachbereich Landschaftspflege für Ausgleichsflächen, Baum- und Grünpflege tätig.

Ihr Bruder Hermann Wundel hat sie in dieser Phase ermuntert, sich für den Dienst als Feldgeschworene zu bewerben. Er selbst ist seit rund elf Jahren stellvertretender Obmann in der Gemeinde Wilburgstetten, genau so lang wie Obmann Karl Bach aus Greiselbach. Letzterer übt den Dienst als Siebener bereits seit 50 Jahren aus. „Herausfordernd kann der Dienst als Siebener schon sein“, berichtet Bach am Beispiel der Ortsumgehung Greiselbach, bei der über 100 Steine neu gesetzt wurden.

Viel zu lernen für die Siebenerin

Beim Ortstermin im neuen Wilburgstettener Baugebiet Hetschenlache erläuterten Bach und Hermann Wundel jetzt ihrer neuen Kollegin die exakte Vorgehensweise bei der Grenzsteinsetzung.

Sie erklärten ihr auch, wie die unterschiedlichen Gerätschaften eingesetzt werden. Und betonten: „Einfühlungsvermögen und Sensibilität ist im Umgang mit den Grundeigentümern ebenso wichtig wie mit den Behörden.“

Feldgeschworene gibt es übrigens nur noch in Bayern und im Bundesland Rheinland-Pfalz: Im Freistaat engagieren sich dafür rund 25.000 Frauen und Männer. Sie sehen sich als „Mittler zwischen Bürgern und Vermessungsverwaltung und wertvolle Hüter der Grenzen und des nachbarschaftlichen Friedens“.


Von Peter Tippl
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