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Veröffentlicht am 10.05.2023 05:18

Digitale Zwillinge schützen Bäume vor der Trockenheit

Vertrocknetes Gras und Blätter liegen an einer Grünanlage unter einem Baum. (Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild)
Vertrocknetes Gras und Blätter liegen an einer Grünanlage unter einem Baum. (Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild)
Vertrocknetes Gras und Blätter liegen an einer Grünanlage unter einem Baum. (Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild)

Computermodelle, Sensoren und Funktechnik sollen Erlanger Stadtbäume in den zunehmend heißen und trockenen Sommern schützen. Das Pilotprojekt von Stadt, Stadtwerken und Friedrich-Alexander-Universität nutzt die Technik sogenannter digitaler Zwillinge, um die Bewässerung zu optimieren, wie der beteiligte Mobilfunkkonzern Vodafone am Mittwoch mitteilte. Die Installation der dafür notwendigen Technik läuft bereits.

Digitale Zwillinge kommen häufig in der Industrie zum Einsatz. Dabei wird im Computer ein digitales Abbild eines realen Dings geschaffen. Oft geht es dabei um eine Maschine oder eine ganze Fertigungsstraße - hier eben um Bäume.

Zusammen mit Sensoren und weiteren Daten kann mit dem digitalen Zwilling der aktuelle Zustand des echten Dings berechnet und auch vorhergesagt werden. Bei einer Produktionsstraße oder Maschine geht es dann beispielsweise darum, wie schnell sie verschleißt, bei den Bäumen um ihren Zustand angesichts von Wetter, Bodenfeuchtigkeit und anderen Einflussfaktoren.

Insgesamt kommen in Erlangen 70 solarbetriebene Feuchte- und Temperatursensoren des Start-ups Agvolution zum Einsatz, die bis in eine Bodentiefe von 90 Zentimetern messen, zudem 16 Wetterstationen. Ihre Messergebnisse werden über ein lokales Netzwerk der Stadtwerke und bei weiter entlegenen Messstationen über ein spezielles Maschinennetz von Vodafone übermittelt. Dieses sogenannte Narrowband IoT vernetze Sensoren „besonders zuverlässig und energiesparend“, betont Michael Jungwirth von Vodafone.

Das Ergebnis von Messung und Berechnung fasst Agvolution-Mitgründer Lukas Kamm zusammen: „Hierdurch kann direkt und ohne zeitaufwendige Begehungen der Wasserbedarf in der Stadt vom heimischen Sofa aus überwacht und geplant werden.“ Oder eben aus dem Rathaus.

© dpa-infocom, dpa:230510-99-628971/2


Von dpa
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