Die Diakonie Bayern hat angesichts finanzieller Schwierigkeiten mehrerer diakonischer Träger im Freistaat mehr staatliche Unterstützung eingefordert. Einrichtungen sehen sich den Angaben nach mit gestiegenen Kosten etwa für Energie, einem massiven Personalmangel und einer unzureichenden oder unsicheren Refinanzierung vieler Leistungen konfrontiert. Vor diesem Hintergrund sei der Fortbestand vieler sozialer Einrichtungen gefährdet, teilte ein Sprecher der Diakonie am Dienstag in Nürnberg mit.
In den vergangenen Monaten hatten etwa die Diakonie Passau, das Diakoniewerk Maxvorstadt in München und der Diakonieverein Amberg Insolvenz angemeldet. Das Sozial- und Gesundheitsunternehmen Diakoneo hatte zudem am Montag für seine Kliniken in Nürnberg und Schwäbisch Hall bei Kommunen einen Defizitausgleich beantragt.
Aus Sicht von Diakonie-Präsidentin Sabine Weingärtner ist aufgrund nicht besetzter Stellen die Versorgungssicherheit in vielen Regionen und indirekt auch die jeweiligen diakonischen Träger als Ganze gefährdet. Viele Angebote seien chronisch unterfinanziert. Die Diakonie müsste dann eigenes Geld mitbringen, um in diesen Feldern überhaupt arbeiten zu können. Wenn es aber nicht möglich sei, dieses Geld an anderer Stelle zu erwirtschaften, wäre die Folge ein Massensterben sozialer Einrichtungen, hieß es.
„Der Sozialstaat ist im Grundgesetz als Staatsziel verankert. Seine Leistungen sind darum auch kein „Geschenk‘ an die Bürgerinnen und Bürger, sondern ergeben sich aus unserer Verfassung“, sagte Weingärtner. Es müsse eine „solide finanzielle Ausstattung sozialstaatlicher Leistungen“ geben.
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