Betrug im Lkw auf der A6: Fahrer war über 14 Stunden am Steuer | FLZ.de

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Veröffentlicht am 28.03.2024 12:35

Betrug im Lkw auf der A6: Fahrer war über 14 Stunden am Steuer

Wie lange Lkw-Fahrer über die Autobahnen rollen, soll über persönliche Karten im Führerhaus kontrolliert werden.  (Symbolbild: Tizian Gerbing)
Wie lange Lkw-Fahrer über die Autobahnen rollen, soll über persönliche Karten im Führerhaus kontrolliert werden. (Symbolbild: Tizian Gerbing)
Wie lange Lkw-Fahrer über die Autobahnen rollen, soll über persönliche Karten im Führerhaus kontrolliert werden. (Symbolbild: Tizian Gerbing)

Die Polizei hat bei Neuendettelsau einen 55-Jährigen erwischt. Er tat so, als ob drei verschiedene Männer den Lkw lenken würden.

Am Mittwochabend kurz nach 21 Uhr überprüfte eine Streife bei Neuendettelsau auf der Autobahn in Fahrtrichtung Heilbronn einen Sattelzug. Sie nahmen dabei auch das Kontrollgerät unter die Lupe, mit dem die Lenk-und Ruhezeiten der Fahrer überprüft werden. Dafür hat jeder seine eigene Karte mit den persönlichen Daten.

Doch in dem Kontrollgerät dieses Lkw steckte am Mittwoch die Karte eines Mannes, der gar nicht an Bord war. Der 55-jährige Fahrer war alleine unterwegs. Beim Auswerten der Daten des digitalen Kontrollgerätes ergaben sich nach den Angaben der Polizei Hinweise, dass der 55-Jährige offensichtlich neben seiner eigenen Karte die Karten von zwei weiteren Fahrern benutzte.

Elektronik erfasste drei verschiedene Fahrer

In der Befragung gab der Mann diese Praxis zu und händigte auch die dritte Fahrerkarte aus. Mit den drei Karten überlistete er das elektronische System. Dies erfasste die Lenkzeiten so, als ob nicht einer, sondern drei Männer hintereinander am Steuer sitzen würden. Doch die tatsächliche Fahrtzeit den einzigen Fahrers am Mittwoch betrug zu diesem Zeitpunkt bereits 14,5 Stunden. Danach war erst einmal für elf Stunden Zwangspause.

Gegen den 55-Jährigen läuft nun ein Verfahren wegen der Fälschung beweiserheblicher Daten und Verstößen nach dem Fahrpersonalgesetz. Da er keinen Wohnsitz in Deutschland hat, musste er sofort 1000 Euro als Sicherheitsleistung bezahlen. Damit wäre eine mögliche Strafe in dieser Höhe abgedeckt.


Von Manfred Blendinger
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