Was bei der Pferdesport-WM in Dänemark wichtig ist | FLZ.de

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Veröffentlicht am 04.08.2022 10:58

Was bei der Pferdesport-WM in Dänemark wichtig ist

Ist seit 2012 als Bundestrainerin der deutschen Dressurreiter tätig: Monica Theodorescu. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)
Ist seit 2012 als Bundestrainerin der deutschen Dressurreiter tätig: Monica Theodorescu. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)
Ist seit 2012 als Bundestrainerin der deutschen Dressurreiter tätig: Monica Theodorescu. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)

Deutschlands Dressur- und Springreiter wollen von Samstag an WM-Medaillen gewinnen. Bei den Weltmeisterschaften im dänischen Herning steht für die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) zunächst aber etwas anderes im Vordergrund.

„Die Qualifikationen für die Olympischen Spiele 2024 haben oberste Priorität“, sagte Sportchef Dennis Peiler. „Ziel Nummer zwei ist, in allen Disziplinen um die Medaillen mitzureiten.“

Am Samstag und Sonntag wird um die Mannschafts-Medaillen geritten. Das Deutsche Team steckt im Umbruch und ist dieses Mal kein Gold-Favorit - diese Rolle haben die Dänen nach dem Sieg beim CHIO in Aachen. Aber Platz sechs für die direkte Olympia-Qualifikation sollte kein Problem für das Team von Bundestrainerin Monica Theodorescu. Weitere Medaillen gibt es im Einzel am Montag im Grand Prix Special und am Mittwoch in der Kür.

Drei WM-Neulinge und die erfolgreichste Reiterin der Welt bilden das WM-Quartett. Die neunmalige Weltmeisterin Isabell Werth (53) hat ihre Toppferde Weihegold und Bella Rose aus dem Sport verabschiedet und reitet in Herning Quantaz. Erstmals bei einem Dressur-Championat im Einsatz sind Ingrid Klimke (54) mit Franziskus, Frederic Wandres (35) mit Duke of Britain und Benjamin Werndl (38) mit Famoso.

Im Springen ist die Konkurrenz für das deutsche Team größer als in der Dressur. Platz fünf ist für die direkte Olympia-Qualifikation erforderlich. Der Mannschaftswettbewerb der WM besteht aus einem Zeitspringen am Mittwoch sowie den beiden Runden des Nationenpreises am Donnerstag und Freitag. Das Einzel wird am Sonntag in zwei weiteren Runden entschieden - und wenn nötig erst im Stechen.

Bundestrainer Otto Becker hat ein Team mit drei Ü40-Reitern und einer Newcomerin nominiert. Neben Europameister André Thieme (47) mit Chakaria gehören die erfahrenen Christian Ahlmann (47) mit Dominator und Marcus Ehning (48) mit Stargold zum Team sowie Jana Wargers (30) mit Limbridge. Die im belgischen Bocholt lebende Reiterin stammt aus Emsdetten und ist das erste Mal in einer Championats-Mannschaft.

Das TV-Angebot ist minimal. Zum knappen Liveprogramm von Eurosport gehört die Kür-Entscheidung in der Dressur am Mittwoch (19.45 Uhr). Die ARD zeigt das Einzel-Finale der Springreiter am Sonntag (15.45 Uhr) in einer Woche und bietet auf der Internetseite der „Sportschau“ Streams von den Mannschaft-Springen am Donnerstag (12.45 Uhr) und Freitag (20.55) Uhr. Deutlich mehr bietet das kostenpflichtige Internetportal „clipmyhorse.tv“.

Neben den olympischen Disziplinen Dressur und Springen bieten die Veranstalter zwei weitere Disziplinen: Auch in der Para-Dressur und im Voltigieren gibt es WM-Titel zu gewinnen. Insgesamt elf Medaillensätze werden bei den Para-Reitern vergeben, beim Voltigieren sind es fünf Medaillensätze.

Von 1990 bis 2018 gab es Weltreiterspiele, zuletzt mit allen Weltmeisterschaften des Verbandes FEI an einem Ort. Die meisten Ausrichter übernahmen sich finanziell oder organisatorisch, Aachen war 2006 die Ausnahme. In diesem Jahr gibt es daher getrennte Weltmeisterschaften für die Vielseitigkeit vom 14. bis 18. September in Pratoni del Vivaro bei Rom, wo eine Woche später auch die (Kutschen-)Fahrer am Start sind. Die WM im umstrittenen Distanzreiten findet am 22. Oktober in Verona statt.

© dpa-infocom, dpa:220804-99-270189/2

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