Fünf Verletzte, drei zerstörte Autos, zweieinhalb Stunden Totalsperre in Richtung Norden: Das ist die Bilanz eines Unfalls am Freitagnachmittag auf der A7 bei Schnelldorf. Was die Polizei besonders ärgert: Der Missbrauch der Rettungsgasse.
Der Unfall passierte gegen 13.50 Uhr in Fahrtrichtung Würzburg zwischen der Anschlussstelle Feuchtwangen-West und dem Autobahnkreuz Feuchtwangen/Crailsheim. Es herrschte gerade dichter Verkehr. Nach vorläufigem Ermittlungsstand fuhr ein 61-Jähriger mit seinem Kleintransporter nahezu ungebremst auf einen Kia vor ihm auf. Im Kia saßen ein 56-Jähriger und seine 55-jährige Ehefrau aus Baden-Württemberg.
Durch den Aufprall wurde deren Fahrzeug auf ein Hyundai E-Auto geschleudert. Darin saßen ein 73-Jähriger aus Niedersachsen und seine gleichaltrige Beifahrerin. Der Kia wurde auf der linken Fahrspur gegen die Betonschutzwand gedrückt, der Hyundai landete rechts an der Leitplanke. Alle fünf Menschen wurden leicht bis mittelschwer verletzt.
Drei Rettungshubschrauber und mehrere Rettungswagen kamen zum Einsatz. Die Verletzten wurden ins Klinikum Crailsheim und ins Bundeswehrkrankenhaus Ulm gebracht. Die beiden neuwertigen Autos und der Kleintransporter wurden laut Polizeibericht erheblich beschädigt. Es wird von einem Gesamtschaden von mindestens 60.000 Euro ausgegangen. Alle Fahrzeuge wurden abgeschleppt.
Gegen den Fahrer des Kleintransporters wird nun wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Die A7 war etwa zweieinhalb Stunden lang in Richtung Norden während der Unfallaufnahme durch die Verkehrspolizei Ansbach und der Bergungs- und Reinigungsarbeiten durch die Feuerwehr Feuchtwangen komplett gesperrt. Es bildete sich ein Stau über die bayerische Landesgrenze hinweg.
Die Polizei lobt ausdrücklich die Verkehrsteilnehmer, die als Ersthelfer eingegriffen und sich als Zeugen zur Verfügung gestellt haben. Allerdings: Noch vor dem Eintreffen der Polizei nutzten „zwei Verkehrsteilnehmer die perfekt gebildete Rettungsgasse aus, um durch diese den Stau und schließlich die mit Teilen übersäte Unfallstelle zu passieren“.