Stanley-Cup-Sieger Sturm in Heimat geehrt | FLZ.de

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Veröffentlicht am 23.07.2022 03:02

Stanley-Cup-Sieger Sturm in Heimat geehrt

Nico Sturm steht bei der Praesentation der Trophäe auf der Eisfläche des Curt-Frenzel-Stadions. (Foto: Christian Kolbert/dpa)
Nico Sturm steht bei der Praesentation der Trophäe auf der Eisfläche des Curt-Frenzel-Stadions. (Foto: Christian Kolbert/dpa)
Nico Sturm steht bei der Praesentation der Trophäe auf der Eisfläche des Curt-Frenzel-Stadions. (Foto: Christian Kolbert/dpa)

Zum Abschluss seines persönliches „Nico-Tages“ ließ Stanley-Cup-Sieger Nico Sturm die rund 1500 Fans in Augsburg vom ganz großen Coup träumen. „Deutscher Meister mit Augsburg wäre auch mal was“, sagte der 27 Jahre alte Eishockey-Stürmer am Samstag und sorgte so im Curt-Frenzel-Stadion für donnernden Applaus. Das dürfte allerdings nur ein Fan-Traum bleiben.

„Heimat ändert sich nie. Ich fühle mich in Augsburg unheimlich wohl“, berichtete der Angreifer des NHL-Clubs San Jose Sharks weiter. Dann stimmte der bekennende Augsburger Junge eine Humba an.

Sturm war Ende Juni mit Colorado Avalanche Meister in der nordamerikanischen Profiliga NHL geworden. Er ist erst der fünfte Deutsche, dem das gelungen ist. Danach wechselte der Angreifer zu den San Jose Sharks. Jetzt wurde der Bayer in seiner Heimatstadt geehrt.

Im Goldenen Saal des Rathauses startete Sturm lässig im hellblauen Poloshirt seine Stippvisite mit dem Eintrag ins Goldene Buch. Von der Decke funkelte das Blattgold, unten das massive Silber des rund 17 Kilogramm schweren und 91 Zentimeter hohen Stanley Cups, dem begehrtesten Eishockey-Pokal der Welt. „Ich habe selbst Ehrfurcht davor, auch wenn ich ihn in die Höhe stemmen darf“, meinte Sturm.

Stolz zeigte das deutsche NHL-Aushängeschild Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) die eingestanzten Namen auf den fünf silbernen Ringen unter der Schale. Traditionell darf jeder Spieler des Siegerteams einen Tag mit dem Wanderpokal verbringen. Sturm zögerte keinen Moment lang, wohin es gehen sollte: in seine Geburtsstadt Augsburg.

Die Namen großer Eishockey-Legenden wie Wayne Gretzky oder Glenn Anderson sind in die Ringe eingestanzt. Die deutschen Sieger heißen Uwe Krupp, Dennis Seidenberg, Tom Kühnhackl, Philipp Grubauer und jetzt Nico Sturm. „Wir sind stolz, denn Sie haben Sportgeschichte geschrieben“, sagte Weber vor rund 100 Gästen im Rathaus und fügte hinzu: „Sie sind ein Botschafter für unsere Stadt.“

Mit dem Gewinn des Stanley Cups eröffnen sich für Sturm neue Chancen. Bei den Sharks unterschrieb der robuste Außenstürmer einen Dreijahresvertrag. Das bisherige Gehalt von rund 700 000 US-Dollar pro Saison dürfte sich mehr als verdoppeln. „Ich kann als Spieler noch besser sein, mir eine größere Rolle erarbeiten“, sagte Sturm im Curt-Frenzel-Stadion, wo als zweiter Akt die Präsentation des Stanley Cups für die Nachwuchsspieler und Fans des Augsburger EV folgte.

Und dann wäre da ja noch ein offenes Kapitel. „Endlich mal für die deutsche Nationalmannschaft spielen“, antwortete Sturm auf die Frage nach weiteren Zielen. „Mit (Bundestrainer) Toni Söderholm bin ich schon länger in Kontakt“, verriet der 27-Jährige.

© dpa-infocom, dpa:220722-99-122607/4

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