„Schlaue“ Augsburger wollen „mutig“ bleiben | FLZ.de

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Veröffentlicht am 29.01.2023 12:31

„Schlaue“ Augsburger wollen „mutig“ bleiben

Augsburgs David Colina (M), Augsburgs Arne Maier (l) und Augsburgs Robert Gumny (r) reagieren unzufrieden nach dem Spiel. (Foto: Tom Weller/dpa)
Augsburgs David Colina (M), Augsburgs Arne Maier (l) und Augsburgs Robert Gumny (r) reagieren unzufrieden nach dem Spiel. (Foto: Tom Weller/dpa)
Augsburgs David Colina (M), Augsburgs Arne Maier (l) und Augsburgs Robert Gumny (r) reagieren unzufrieden nach dem Spiel. (Foto: Tom Weller/dpa)

Für den von Freiburgs Fans zum Bad Boy auserkorenen Mergim Berisha gab es nach dem Abspfiff nichts mehr zu jubeln. Mit seinen Kollegen vom FC Augsburg musste der U21-Europameister trotz eines erneut guten FCA-Auftritts ohne Punkte die Heimfahrt antreten. „Man sieht dennoch ganz klar eine Entwicklung in der Mannschaft. Es geht darum, mutig zu bleiben und gegen Leverkusen zu gewinnen“, resümierte Trainer Enrico Maaßen nach dem 1:3 (1:1) im Breisgau.

Vor dem nächsten Heimspiel in der Fußball-Bundesliga gegen Bayer Leverkusen am kommenden Freitag wird der Augsburger Coach auch in der Analyse der Mankos gegen den SC Freiburg gefordert sein. „Wir müssen uns ankreiden lassen, dass wir die Tore zu einfach bekommen“, bemängelte Maaßen etwa. Man müsse besser verteidigen. „Wenn du das nicht tust, musst du eben mehr Tore schießen.“

Was nicht glückte. Nur einmal konnten die Augsburger vor 33.500 Zuschauern im Europa-Park-Stadion jubeln. Und das tat Berisha nach seinem in der 29. Minute verwandelten Foulelfmeter zum Ausgleich überaus gestenreich. Erst vor dem Block der tobenden Freiburger Fans. Und dann posierte er noch vor den Fotografen.

Er habe die Szene noch nicht gesehen und könne das nicht bewerten, wich Maaßen aus. Er nahm seinen Angreifer aber grundsätzlich in Schutz. „In der Regel ist Mergim nicht dafür bekannt, ein ganzes Stadion zu provozieren. Er ist eher ein ruhiger Charakter“, sagte der Coach. „Ich glaube nicht, dass er sich vorgenommen hat, hier die Kurve zu provozieren.“

Tadelnder äußerte sich Kapitän Jeffrey Gouweleeuw. „Ich denke nicht, dass man die Gegner noch einmal zusätzlich provozieren muss. Wir haben viele junge Spieler in der Mannschaft und sie müssen das eben lernen“, sagte der Niederländer. „Ich finde, das ist nicht nötig. Auswärtsspiele sind so schon schwierig.“

Nicht einmal 20 Sekunden nach dem Anstoß folgte die prompte Strafe von Lucas Höler in Form des Freiburger 2:1. Innenverteidiger Philipp Lienhart sorgte spät für die umjubelte Entscheidung der Gastgeber, die durch den Ex-Augsburger Michael Gregoritsch früh in Führung gegangen waren. „Mergim jubelt zweieinhalb Minuten, und dann kriegen wir direkt das Gegentor. Das war für mich der Schlüsselmoment“, sagte Torhüter Rafal Gikiewicz, der den 24 Jahre alten Kollegen aber wie Trainer Maaßen in Schutz nahm. „Er ist halt so. Für mich war das nichts Besonderes.“

Auch nach Ansicht von Mittelfeldspieler Arne Maier war das schnelle Gegentor zum 1:2 der „Knackpunkt“. Der 24-Jährige wies zudem auf eine Szene hin, die auch für Maaßen eine „Schlüsselszene“ beim Stand von 1:2 war. „In meinen Augen ist es auch ein klarer Elfmeter gegen Robert Gumny, das hätte der erneute Ausgleich sein können“, sagte Maier.

Ungeachtet von dieser Elfmeter-Entscheidung müssen die Augsburger nach einmal vier und einmal drei Gegentoren bei den Auswärtsspielen in Dortmund und Freiburg am Defensivverhalten arbeiten. „Das ist viel zu viel. Nur wenn du zu Null spielst, gewinnst du Spiele. Es ist unmöglich, fünf oder vier jede Woche zu schießen“, sagte Gikiewicz, dessen Team gegen Gladbach zwischendrin 1:0 gewonnen hatte. „Wir müssen wach bleiben und dürfen nicht den Kopf ausmachen. Wir machen wieder einen Stellungsfehler und verlieren das Spiel. Das war wie im Abschlusstraining.“

© dpa-infocom, dpa:230129-99-400276/2

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