Veröffentlicht am 12.03.2023 13:00

Rothenburg hat eine neue Montessori-Schule

Oberbürgermeister Dr. Markus Naser lobte bei der Eröffnung das Engagement von Schulleiterin Brigitte Wagner. (Foto: Pauline Held)
Oberbürgermeister Dr. Markus Naser lobte bei der Eröffnung das Engagement von Schulleiterin Brigitte Wagner. (Foto: Pauline Held)
Oberbürgermeister Dr. Markus Naser lobte bei der Eröffnung das Engagement von Schulleiterin Brigitte Wagner. (Foto: Pauline Held)
Oberbürgermeister Dr. Markus Naser lobte bei der Eröffnung das Engagement von Schulleiterin Brigitte Wagner. (Foto: Pauline Held)

„Ein bekanntes Sprichwort aus Nigeria lautet: Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf“, zitierte Schulleiterin Brigitte Wagner. „In unserem Fall würde ich es so formulieren: Um eine Schule zu bauen, braucht es eine ganze Stadt.“

Brigitte Wagner und Geschäftsführerin Julia Kuhn können aufatmen: Die neue Montessori-Schule in der Bleiche in Rothenburg steht und ist seit Freitagnachmittag nun offiziell eingeweiht. Mehr als zwei Jahre Planung, Bauen, Werkeln und „viele schlaflose Nächte“ liegen hinter den Frauen. „Unser Projekt war mutig und riskant“, gesteht Wagner. „Aber heute blicken wir mit Stolz auf unsere neue Schule.“

Rund 160 Gäste kamen am Freitagnachmittag bei Wind und Regen zur Einweihungsfeier. Für die Schülerinnen und Schüler nicht die erste Party: Am 17. Februar feierten sie bereits mit viel Konfetti und Musik ihre neue Schule. Am Freitag dann noch einmal im offiziellen Rahmen, mit Oberbürgermeister, Stadträten, Architekten, Schulführung und Förderverein.


Um eine Schule zu bauen, braucht es eine ganze Stadt.

Brigitte Wagner

Für Oberbürgermeister Dr. Markus Naser (FRV) war es die erste Schuleinweihung in seiner Amtszeit, wenn nicht sogar die erste in Rothenburg „seit meiner Geburt“, betonte er.

Besonders begeistere ihn das Spielgerät auf dem Pausenhof, ein riesiges Piratenschiff mit Klettermast. „Ich habe mir mal das Bautagebuch angeschaut, 105 Wochen Bauzeit liegen hinter ihnen“, sagte er zu Schulleiterin Brigitte Wagner. „Das ist eine großartige, stolze Leistung und zugleich ein mutiges Unterfangen.“

Das Wort Mut fiel während der Einweihungsfeier häufig: War es, als Wagner von der ursprünglichen Idee sprach, ein gemeinsames Schulhaus für die Primar- und Sekundarstufe zu schaffen. Oder als sie von den Lieferengpässen aufgrund des Krieges in der Ukraine berichtete. Geschäftsführerin Julia Kuhn fasste zusammen: „Wir haben den Bau gewuppt und sind heilfroh, dass er vorbei ist.“

Die Primarstufe muss sich noch gedulden

Ganz fertig ist das neue Schulhaus jedoch noch nicht: Während die Sekundarstufe, also die fünften bis zehnten Klassen, bereits Anfang Februar einziehen durfte, muss sich die Primarstufe noch bis zum nächsten Schuljahr gedulden. „Im August sollen unsere Kleinen einziehen, sodass sie im September hier in das neue Schuljahr starten können“, erklärte Wagner. Bis dahin wird die Primarstufe noch im Montessori-Haus in Neusitz unterrichtet.

Wie es den Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe in ihren neuen Klassenzimmern gefällt? „Sehr gut, es ist alles so offen, und wir haben viel Platz“, sagten die beiden Schulsprecher Emily Raab und Ben Brenner. Für die Einweihungsfeier bereiteten die Zehntklässler ein Buffet vor, die Trommelgruppe des Horts begrüßte die Gäste mit schwungvollen Rhythmen, und die Schulband spielte ihre eigenen Songs. Im Anschluss führten sie die Gäste durch ihre neue Schule.

Helle und großzügige Räume schaffen, die viel Platz für Bewegung lassen: Das war das Ziel von Architekt Achim Kammerer und seinem Team. „Das Gebäude ist aus der Vorstellungskraft der Schulfamilie und der Planer entstanden“, sagte er. Innenarchitektin Veronika Stadlmann ergänzte: „Natürliche Materialien und viel Tageslicht bilden ein stimmiges Raumkonzept.“


Wir haben den Bau gewuppt und sind heilfroh, dass er vorbei ist.

Julia Kuhn

Mit ihren Vorschlägen überzeugten die Architekten vor sechs Jahren Schulleiterin Wagner und Geschäftsführerin Kuhn, die schon 2013 über eine Erweiterung der Montessori-Schule in Neusitz nachdachten. Dazu wuchs die Sekundarstufe stetig, das Schulhaus in der Herrngasse wurde zu klein. „Wir wägten ab zwischen einer Erweiterung in Neusitz oder einem Neubau in Rothenburg“, erinnert sich Wagner. 2017 entschied sich der Montessori-Förderkreis schließlich für den Standort Rothenburg. Im Februar 2021 war der Spatenstich.

Heute, über zwei Jahre später, steht die Schulfamilie nun in ihrer neuen Montessori-Schule: „Ich kann zum Schluss nur sagen: Wir fühlen uns hier alle sehr wohl“, betonte Brigitte Wagner.


Von Pauline Held
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