Richtfest bei Sanierung der früheren Münchner Hauptsynagoge | FLZ.de

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Veröffentlicht am 29.06.2023 13:47

Richtfest bei Sanierung der früheren Münchner Hauptsynagoge

Ein in Blei eingefasstes Fenster ist in der Synagoge in der Reichenbachstraße unter der Dachkonstruktion zu sehen. (Foto: Peter Kneffel/dpa)
Ein in Blei eingefasstes Fenster ist in der Synagoge in der Reichenbachstraße unter der Dachkonstruktion zu sehen. (Foto: Peter Kneffel/dpa)
Ein in Blei eingefasstes Fenster ist in der Synagoge in der Reichenbachstraße unter der Dachkonstruktion zu sehen. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Gut drei Jahre nach dem Start der Renovierung ist am Donnerstag in der früheren Münchner Hauptsynagoge Richtfest gefeiert worden. Etwa zwölf Millionen Euro solle die Instandsetzung des Gotteshauses insgesamt kosten, sagte ein Sprecher des Vereins „Synagoge Reichenbachstraße“. Nach aktuellem Stand sei genügend Geld für das Projekt vorhanden.

Die Einrichtung von 1947 wurde inzwischen herausgerissen, das Fundament gefestigt, der Rohbau fertiggestellt - nun fehlt nur noch die Inneneinrichtung. Pünktlich zum Richtfest war inmitten von freigelegten Backsteinen und staubigen Gerüsten ein ganz kleiner Teil des Innenraums schon fertig: Eine beleuchtete Glaskachel im Boden des Foyers weist nun auf die lange Geschichte der Synagoge hin.

Das Gebäude in der Reichenbachstraße war nach Plänen des Architekten Gustav Meyerstein im Bauhaus-Stil errichtet und 1931 geweiht worden. Während der Pogrome im November 1938 wurde es verwüstet. Um die eng anliegenden Häuser nicht zu gefährden, löschte die Feuerwehr den Brand. Das macht die Synagoge in der Reichenbachstraße zum einzig erhaltenen Gebäude des Münchner Vorkriegsjudentums. Nach 1938 diente die Synagoge als Kfz-Werkstatt und Lagerraum.

1947 renovierten Shoa-Überlebende die Synagoge notdürftig und weihten sie wieder ein. Bis 2006 nutzte die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern sie dann als Hauptsynagoge. Ab der Eröffnung der neuen Synagoge am Jakobsplatz (2007) stand das Gebäude in der Reichenbachstraße leer und verfiel rasch.

Vor zehn Jahren gründeten Rachel Salamander und Ron Jakubowicz den Verein „Synagoge Reichenbachstraße“, um den Verfall aufzuhalten und die Synagoge in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen. Seit drei Jahren wird sie jetzt nach den Plänen von Gustav Meyerstein aus 1931 wiederhergestellt und soll bis spätestens Ende 2024 fertig werden.

© dpa-infocom, dpa:230629-99-229231/2


Von dpa
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