Paradebeispiel für Nachhaltigkeit | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 11.12.2023 12:49

Paradebeispiel für Nachhaltigkeit

Rechtzeitiger Unterbau der Wälder kann die schwierige Neubegründung eines jungen Waldes nach einem Borkenkäferbefall erleichtern. (Foto: Fritz Arnold)
Rechtzeitiger Unterbau der Wälder kann die schwierige Neubegründung eines jungen Waldes nach einem Borkenkäferbefall erleichtern. (Foto: Fritz Arnold)
Rechtzeitiger Unterbau der Wälder kann die schwierige Neubegründung eines jungen Waldes nach einem Borkenkäferbefall erleichtern. (Foto: Fritz Arnold)

Dass der Wald Arbeit macht und dabei Unterstützung und Dienstleistungen nötig sind, wurde bei der Jahresversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Ansbach-Fürth deutlich. Die Zahl der Mitglieder ist inzwischen knapp an den 5000 angelangt.

Hilfestellungen von der FBG werden von immer mehr Waldbesitzern gebraucht und in Anspruch genommen. Zusammen bewirtschaften sie 25.179 Hektar Wald.

Erfreulich nannten es Geschäftsführer Alexander Rößler und Peter Ziegler in Vertretung des erkrankten Vorsitzenden Herbert Hechtel, dass auskömmliche Holzpreise die Holzvermarktung erleichtern. Nach einer leichten Verschlechterung der Holzpreise im Sommer seien diese zurzeit wieder stabil bis leicht anziehend. Für Fichtenstammholz werden bis zu 95 Euro pro Festmeter bezahlt. Bei Kiefern bis 73 Euro sowie für Lamellenholz bis zu 85 Euro.

Nachdem im Vorjahr die vermarkteten Rundholzmengen erstmals die Marke von 100.000 Festmetern überschritten hat, ist sie nun auf 104.782 Festmeter weiter gestiegen, erläuterte Alexander Rößler. Aus dem Holzverkauf wurden 8,1 Millionen Euro erlöst. Damit hat sich der Umsatz seit 2020 verdoppelt. Im Jahresverlauf wurde von den Mitgliedern viel Frischholz eingeschlagen. Ab August kamen dann wieder steigende Käferholzmengen, bis ab November viele Hiebsunterbrechungen wegen der nassen Witterung folgten.

Um die in den Wäldern entstandenen Lücken zu schließen und zum Unterbau von Nadelwäldern, wurden 544.075 junge Waldpflanzen geliefert und gepflanzt, berichtete Christian Meyer, der die FBG-Holzhandel managt. Trotz zunächst guter Pflanz- und Anwuchsbedingungen Anfang des Jahres 2022 sind aber dann doch viele Jungbäumchen während der Hitze im Sommer vertrocknet.

Alexander Rößler berichtete, dass politische Pläne aus Berlin und Brüssel große Sorgen bereiteten, vor allem, dass Heizungen mit Holz und damit auch die zahlreichen Hackschnitzelheizungen und Wärmenetze eingeschränkt werden sollen. Neben vieler Umweltauflagen hätten es die Bewirtschafter der Wälder mit einer Flut an Bürokratie zu tun.

Andreas Egl als Betreuer der Forstbetriebsgemeinschaft der staatlichen Forstverwaltung, teilte mit, dass im Frühjahr die Erstellung der nächsten Forstlichen Gutachten zur Situation beim Wildverbiss anstehen. Dies sollte seiner Ansicht nach genutzt werden, damit Waldbesitzer und Jäger ins Gespräch kommen.

Dietenhofens Bürgermeister Rainer Erdel, der von einer Tagung in Berlin kam, wies darauf hin, dass in Dietenhofen schon in den 1990er-Jahren in eine Hackschnitzelanlage investiert wurde, mit der neben Hallenbad, Schule und Turnhalle auch Wohnungen versorgt werden. Stellvertretender Landrat Hans Henninger betonte, dass der Wald ein „Paradebeispiel für Nachhaltigkeit“ sei. Nicht mit Verboten, sondern mit „gesundem Menschenverstand“ gelinge eine gute regionale Entwicklung.


Von Fritz Arnold
north