Opfer des Nationalsozialismus: Junge Liberale für Feiertag | FLZ.de

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Veröffentlicht am 26.01.2023 17:29

Opfer des Nationalsozialismus: Junge Liberale für Feiertag

Zur Erinnerung an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 fordern die Jungen Liberalen Bayern einen zusätzlichen gesetzlichen Feiertag. „Vor 78 Jahren wurde an diesem Tag das Konzentrationslager Auschwitz, wo die Gräueltaten des Nationalsozialismus einen ihrer traurigen Höhepunkte gefunden haben, befreit. Besonders jetzt, wo immer weniger der Zeitzeugen, die ihre Erfahrungen an uns weitergeben können, noch am Leben sind, ist es unsere Aufgabe, als Gesellschaft weiter an diese schrecklichen Jahre zu erinnern“, sagte Felix Meyer, Landeschef der Jungen Liberalen Bayern am Donnerstag in München.

Gedenktage müssten stets auch mit Leben gefüllt werden können, um in der Gesellschaft wirklich präsent zu sein, hieß es weiter. „Wir wollen uns dafür einsetzen, dass dieser Gedenktag als ein arbeitsfreier Tag den Status bekommt, den er verdient hat. Das wäre ein starkes Signal dafür, dass wir uns unserer historischen Verantwortung bewusst sind“, sagte Meyer. Auch wenn so das Vergangene nicht ungeschehen gemacht werden könne, „können wir uns heute uns in Zukunft gegen Antisemitismus und für ein tolerantes Miteinander einsetzen“.

Dabei sei die Forderung nicht neu: Bereits 1996 habe der damalige Bundespräsident Roman Herzog (CDU) sich gewünscht, dass der 27. Januar zu einem wirklichen Tag des Gedenkens und Nachdenkens werde, so Meyer. „Dieser Wunsch kann sich nur erfüllen, wenn die Existenz des Gedenktags auch wirklich bei jeder und jedem ankommt. In Bayern sind deutschlandweit das Bundesland mit den meisten Feiertagen, die allerdings fast allesamt einen katholischen Hintergrund haben.“

Dabei wüssten in Bayern viele Menschen gar nicht, warum sie an den Feiertagen eigentlich frei haben. „Der 27. Januar wäre jedoch ein Gedenktag, der als arbeitsfreier Tag einen wirklichen Mehrwert bieten könnte: Als ein Tag, an dem wir uns erinnern und der Opfer der dunklen Jahre dieses Landes gedenken können, aber auch als Zeichen für eine weltoffene und vielfältige Gesellschaft heute und in Zukunft“, sagte Meyer. Es sei zu hoffen, dass der Landtag die Idee gemeinsam mit der Staatsregierung „so schnell wie möglich umsetzt“.

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