Neue Kämpfe nach Ende der Waffenruhe im Sudan | FLZ.de

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Veröffentlicht am 21.06.2023 10:17

Neue Kämpfe nach Ende der Waffenruhe im Sudan

Im Sudan, hier in der Stadt Khartum, kämpfen die Armee und paramilitärische Einheiten des ehemaligen Vizepräsidenten um die Vorherrschaft. (Foto: Uncredited/AP/dpa)
Im Sudan, hier in der Stadt Khartum, kämpfen die Armee und paramilitärische Einheiten des ehemaligen Vizepräsidenten um die Vorherrschaft. (Foto: Uncredited/AP/dpa)
Im Sudan, hier in der Stadt Khartum, kämpfen die Armee und paramilitärische Einheiten des ehemaligen Vizepräsidenten um die Vorherrschaft. (Foto: Uncredited/AP/dpa)

Im Sudan ist eine dreitägige Waffenruhe zwischen der Armee und der rivalisierenden militärischen Truppe Rapid Support Forces (RSF) ausgelaufen. Nach Medienberichten steckte die RSF in der Nacht in der Hauptstadt Khartum das Gebäude des Geheimdienstes in Brand, unmittelbar neben dem Hauptquartier der Armee.

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen berichtete von schwerer Gewalt gegen Zivilisten in der Region West-Darfur. Menschen, die ins Nachbarland Tschad fliehen wollten, seien beschossen und getötet worden. In dem Land am Horn Afrikas kam es auch während der Feuerpause immer wieder zu Angriffen.

Wie in früheren Waffenruhen beschuldigten sich Armee und RSF gegenseitig, die mithilfe von Saudi-Arabien und den USA vermittelte Vereinbarung gebrochen zu haben. Seit Mitte April gab es mehrfach Feuerpausen, die aber nie eingehalten wurden.

In dem 46-Millionen-Einwohner-Land kämpfen die RSF des früheren Vize Mohammed Hamdan Daglo - eine aus Milizen hervorgegangene Quasi-Armee mit Zehntausenden Kämpfern - gegen die Streitkräfte unter Staatschef Abdel Fattah al-Burhan. Die beiden Generäle hatten sich 2019 und 2021 gemeinsam an die Macht geputscht, dann aber zerstritten.

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration der Vereinten Nationen sind infolge des Konflikts knapp 2,2 Millionen Menschen auf der Flucht. Fast 25 Millionen brauchen nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Hilfe, darunter mindestens vier Millionen Kinder.

© dpa-infocom, dpa:230621-99-130994/3


Von dpa
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