Mord an Ex-Freundin und deren Kind: Lebenslänglich gefordert | FLZ.de

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Veröffentlicht am 15.08.2022 16:18

Mord an Ex-Freundin und deren Kind: Lebenslänglich gefordert

Eine Figur der blinden Justitia. (Foto: Sonja Wurtscheid/dpa/Symbolbild)
Eine Figur der blinden Justitia. (Foto: Sonja Wurtscheid/dpa/Symbolbild)
Eine Figur der blinden Justitia. (Foto: Sonja Wurtscheid/dpa/Symbolbild)

Wegen eines Doppelmordes an seiner Ex-Freundin und deren zwei Jahre alten Tochter soll ein Angeklagter lebenslang ins Gefängnis. Dies forderte der Staatsanwalt am Montag in dem Prozess vor dem Landgericht Coburg. Die Strafkammer wollte das Urteil noch am späten Montagnachmittag verkünden.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Marokkaner vor, Pfingsten vergangenen Jahres in einer Asylbewerberunterkunft in Kronach die Frau und ihre Tochter erstochen zu haben. Vor Gericht hatte der Mann eine Mordabsicht bestritten. Er habe seine Ex-Partnerin lediglich verletzen wollen, sagte der 35-Jährige.

Die Staatsanwaltschaft beantragte auch die besondere Schwere der Schuld. Falls die Strafkammer dies feststellen würde, könnte der Täter nur in einem Ausnahmefall bereits nach 15 Jahren zur Bewährung freikommen. Der Verteidiger sprach sich gegen diese Strafverschärfung aus. Der Anwalt verwies darauf, dass sich sein Mandant nach der Bluttat bei einem Suizidversuch selbst schwerste Verletzungen beigebracht habe.

Der Mann hatte sich mit flüssigem Grillanzünder übergossen und angezündet. Dadurch entstand eine Verpuffung. Es gerieten auch Räume der Unterkunft in Brand. Der Angeklagte überlebte schwer verletzt und ist bis heute von den Brandverletzungen gezeichnet.

© dpa-infocom, dpa:220815-99-396112/2

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