Mehr und größere Firmenpleiten in Bayern | FLZ.de

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Veröffentlicht am 11.03.2024 15:12

Mehr und größere Firmenpleiten in Bayern

Eine Frau läuft vor Geschäftsöffnung an einem Eingang zum Kaufhaus Oberpollinger in München vorbei. (Foto: Peter Kneffel/dpa)
Eine Frau läuft vor Geschäftsöffnung an einem Eingang zum Kaufhaus Oberpollinger in München vorbei. (Foto: Peter Kneffel/dpa)
Eine Frau läuft vor Geschäftsöffnung an einem Eingang zum Kaufhaus Oberpollinger in München vorbei. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

In Bayern haben im vergangenen Jahr 2527 Unternehmen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Das waren 27 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie das Landesamt für Statistik am Montag mitteilte. Die Zahl der Forderungen stieg um 41 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro, die Zahl der betroffenen Beschäftigten um 73 Prozent auf mehr als 24.000.

Ein Viertel dieser Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer war im Handel oder im Kfz-Gewerbe tätig. In diesem Bereich stiegen die voraussichtlichen Forderungen auf 481 Millionen Euro. Im Bereich Grundstücks- und Wohnungswesen verdoppelte sich die Zahl der bei Gericht beantragten Insolvenzen: Hier wurden Forderungen über 619 Millionen Euro angemeldet. Nach den Rückgängen in den Corona-Jahren 2020 und 2021 stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen 2022 und 2023 und erreichte zum Jahresende ein vergleichbares Niveau wie 2019.

Zuletzt machten vor allem die Insolvenzen in der von René Benko gegründeten Immobilien- und Handelsgruppe Signa Schlagzeilen. Dazu zählt die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof, die KaDeWe-Gruppe mit dem Luxuskaufhaus Oberpollinger in München und der Sportartikelhändler SportScheck, der beim Amtsgericht München ein Insolvenzverfahren beantragte.

Bundesweit stieg die Zahl der Firmenpleiten im Februar auf den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung durch das Wirtschaftsforschungsinstitut IWH im Jahr 2016. Rekordwerte seien in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen und Rheinland-Pfalz verzeichnet worden, teilte das IWH mit. Schließungen großer Arbeitgeber führten oft zu hohen und dauerhaften Einkommensverlusten bei den betroffenen Beschäftigten. „Wir erwarten auch für die Monate März und April hohe Insolvenzzahlen“, sagte IWH-Insolvenzforscher Steffen Müller. Er sehe aber keine dramatische Insolvenzwelle. Vor 20 Jahren habe es deutlich mehr insolvente Personen- und Kapitalgesellschaften gegeben.

© dpa-infocom, dpa:240311-99-301129/2


Von dpa
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