Leer gefegter Bahnhof Ansbach: Welche Folgen hat der Bahnstreik? | FLZ.de

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Veröffentlicht am 10.01.2024 12:52

Leer gefegter Bahnhof Ansbach: Welche Folgen hat der Bahnstreik?

Auch an den Gleisen in Ansbach sah es eher mau aus. (Foto: Anna Beigel)
Auch an den Gleisen in Ansbach sah es eher mau aus. (Foto: Anna Beigel)
Auch an den Gleisen in Ansbach sah es eher mau aus. (Foto: Anna Beigel)

Der Bahnhof in Ansbach war am Mittwochvormittag wie leer gefegt. Bereits in der Nacht um 2 Uhr begann der Streik, der sich noch bis Freitag, 18 Uhr, ziehen wird. Die Züge der Privatbahn Go-Ahead können fahren - mit dem Unternehmen hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GdL) zuletzt eine Einigung über einen neuen Tarifvertrag erzielt.

Das spiegelte auch die Situation an den Gleisen in Ansbach wider: Blaue Go-Ahead-Züge waren einige zu sehen, die S-Bahn von und nach Nürnberg fuhr auch - wenn auch spärlich. Sonja Preininger aus Hartershofen bei Rothenburg wartete am Gleis auf ihren Go-Ahead-Zug Richtung Nürnberg. Dieser hatte zwar eine kleine Verspätung, kam dann aber doch. „Mit Go-Ahead komme ich heute gut zurecht und die Zugbegleiter sind auch alle freundlich”, freute sie sich.

Go-Ahead-Anschluss auch sonst schwierig zu erwischen

Ähnlich ging es Bernhard Prinz, der am Mittwoch eine längere Reise vor sich hatte. Von Schwäbisch Hall sollte es privat für ihn über Ansbach und Augsburg bis nach München gehen - alles mit Go-Ahead. Da der erste Zug eine Verspätung von 15 Minuten hatte, verpasste Prinz seinen Anschluss in Ansbach und musste dort eine Stunde warten. Aber er zeigte sich gelassen: „Den verpasst man leider auch sonst jedes zweite Mal, da die Umstiegszeit einfach zu kurz ist. Ich glaube, dass das heute gar nicht am Streik liegt.”

Auch Pendlerin Alice Lai aus Ansbach ließ sich am Mittwoch nicht die Laune verderben: „Ich habe mich vorher schon im Internet zum Streik informiert. Die Bahn, die ich immer zur Arbeit nehme, fährt zum Glück trotzdem.” Gemeint ist die S4 Richtung Nürnberg, mit der Lai bis nach Heilsbronn fährt. Und am Abend nach der Arbeit wird sie dort die nächsten Tage von einem Arbeitskollegen mitgenommen - auch unabhängig vom Streik. „Ich bin nicht genervt. Der Streik hat schon seinen Grund, die wollen eben auch mehr Geld”, sagte sie verständnisvoll.

Spontane Ausflüge waren nicht einfach zu realisieren

Bajman Salamatkmam aus Ansbach hatte dagegen weniger Glück. Er wollte spontan mit der S-Bahn nach Nürnberg fahren, um dort Freunde zu besuchen. Am Bahnhof bemerkte er dann, dass die Bahn nicht so häufig wie sonst fuhr. „Jetzt warte ich eben eine halbe Stunde im Bahnhofsgebäude”, sagte er dennoch gelassen.

Bisher zeigen sich die Bahnreisenden also entspannt, was wohl auch damit zusammenhängt, dass die Ausfälle rechtzeitig angekündigt wurden.


Anna Beigel
Anna Beigel

Nach dem Bachelor-Abschluss im Journalismus seit Juni 2023 Volontärin bei der FLZ

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