Kosky schätzt am Münchner Opernpublikum die Stille | FLZ.de

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Veröffentlicht am 22.12.2023 07:19

Kosky schätzt am Münchner Opernpublikum die Stille

Regisseur Barrie Kosky. (Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)
Regisseur Barrie Kosky. (Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)
Regisseur Barrie Kosky. (Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

Der Theater- und Opernregisseur Barrie Kosky (56) schätzt am Münchner Opernpublikum vor allem eins: die Stille. „Was ich am Münchner Publikum fantastisch finde, ist, dass es unglaublich still ist“, sagte der frühere Intendant der Komischen Oper Berlin der Deutschen Presse-Agentur. „Die Stille im Münchner Publikum ist das Beste der Welt. So etwas habe ich noch nie erlebt. Wenn sie konzentriert sind oder wenn etwas Unglaubliches auf der Bühne passiert, dann herrscht in diesem Theater eine Stille, bei der das ganze Publikum gemeinsam atmet oder eben den Atem anhält.“

Kosky inszeniert an der Bayerischen Staatsoper in München die Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauß. An diesem Samstag (23. Dezember) feiert seine Inszenierung Premiere - und das, obwohl der gebürtige Australier die Operette eigentlich nie inszenieren wollte. „Ich habe manchmal Angst vor Stücken“, sagte er und sprach sogar von einem „Trauma“. „Das Stück ist ein Meisterstück, die Musik ist sensationell. Aber ich finde, es ist schwer gut zu machen“

Kosky bringt das Stück nun gemeinsam mit dem Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper, Vladimir Jurowski, auf die Bühne, mit dem er nach eigenen Angaben damit das sechste Mal zusammenarbeitet. Kosky kündigte einen „neuen Blick über das Stück“ an und sagte: „Ich möchte München einen kleinen Vorgeschmack auf diesen Kosky-Operettenrausch geben.“

Denn es geht weiter: Nach München inszeniert Kosky eine weitere Operette, um die er eigentlich einen großen Bogen machen wollte: „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár in Zürich.

„Timing war lächerlich“, sagte Kosky der dpa. „Die Theatergötter haben gesagt: „Nein, Barrie, die zwei Stücke, von denen du seit Jahren sagst, du würdest sie nie machen, machst du eins jetzt nach dem anderen.““

Und noch jemand betritt Neuland mit der neuen Münchner „Fledermaus“: Opernsängerin Diana Damrau gibt ihr Rollendebüt als „Rosalinde“. Sie habe eine ganz persönliche Verbindung zu ihrer neuen Rolle. „Meine Mama heißt mit zweitem Vornamen Rosalinde, insofern war „Die Fledermaus“ die erste Operette, von der ich gehört habe“, sagte die 52-Jährige kürzlich der „Augsburger Allgemeinen“ (Mittwochsausgabe).

„Meine Großeltern waren Fans der klassischen Musik“, sagte Damrau. Darum habe ihre Mutter den Namen aus der Operette erhalten. „Oper war in aller Munde, genauso wie die Operette, da gibt es einfach wunderschöne Melodien.“

© dpa-infocom, dpa:231222-99-382618/2


Von dpa
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