Veröffentlicht am 25.03.2023 14:00

Knauf-Museum in Iphofen zeigt Schätze des Orients

Peter Hösli zeigt den Besucherinnen und Besuchern des Iphöfer Knauf-Museums stolz einige Höhepunkte seiner Sammlung mit Schmuck und Kleidung aus dem Orient. (Foto: Carmen Lechner)
Peter Hösli zeigt den Besucherinnen und Besuchern des Iphöfer Knauf-Museums stolz einige Höhepunkte seiner Sammlung mit Schmuck und Kleidung aus dem Orient. (Foto: Carmen Lechner)
Peter Hösli zeigt den Besucherinnen und Besuchern des Iphöfer Knauf-Museums stolz einige Höhepunkte seiner Sammlung mit Schmuck und Kleidung aus dem Orient. (Foto: Carmen Lechner)
Peter Hösli zeigt den Besucherinnen und Besuchern des Iphöfer Knauf-Museums stolz einige Höhepunkte seiner Sammlung mit Schmuck und Kleidung aus dem Orient. (Foto: Carmen Lechner)

Eine schier unglaubliche Vielfalt an blitzenden und blinkenden Ketten, Ohr- und Nasenringen, Arm- und Halsbändern oder ein riesiges, dreieinhalb Meter langes Salt-Kleid aus dem westlichen Jordanien: Wer in den nächsten Wochen in das Iphöfer Knauf-Museum kommt, fühlt sich wie in einem Märchen aus Tausendundeiner Nacht.

So eine lange Vorplanung wie für „Glanz und Geheimnis“ hatte Museumsleiter Markus Mergenthaler noch für keine andere Ausstellung. Das lag nicht an Corona. Der Kontakt zu Leihgeber Peter Hösli, dem leidenschaftlichen Schweizer Hotelier, Sammler und Weltenbummler, und damit die Idee zur aktuellen Sonderausstellung entstanden schon vor vielen Jahren durch eine Frau: Widad Kawar lernte Mergenthaler noch vor seiner Iphöfer Zeit im Münchener Museum „Fünf Kontinente“ kennen.

Die Jordanierin ist eine der Leihgeberinnen von kunstvoll bestickten Gewändern und anderen Textilien aus dem orientalischen Raum und stellte später den Kontakt zu Peter Hösli her. Der Beginn eines jahrzehntelangen, losen Austauschs, der jetzt in eine außergewöhnliche Schau mündet. Am Sonntag, 26. März, findet die Eröffnung ab 10 Uhr statt.

Der Sammler stellt zum ersten Mal aus

Der Schweizer selbst sammelte im Laufe seines Lebens ebenfalls nicht nur Dinge der Ästhetik wegen, sondern versuchte gleichsam, den gesamten Kulturkreis des Orients abzudecken. Und weit darüber hinaus. Sein erstes Stück hatte er im Jahr 1982 bei einem Silberschmied in Gondar (Äthiopien) gekauft – der Beginn einer Sammelleidenschaft. Noch nie zuvor hat Hösli ausgestellt. Ihn interessieren nicht nur die Stücke selbst, sondern auch deren Geschichten – ob religiöse, historische oder ganz privat-familiäre.

Wenn so manches Exponat reden könnte, dann wären fantastische Geschichten zu hören. Zum Beispiel die Kette, die ein Bräutigam seiner Zukünftigen geschenkt und ein Eheversprechen hat eingravieren lassen. In andere Behälter mit Halsschmuck wurde ein Gebet oder sogar ein Ehevertrag fest eingearbeitet – mit der Auflage, dass nur die Person, die für das Einlegen verantwortlich ist, auch wieder öffnen darf.

„Schmuckstücke waren nicht einfach nur schön und dienten zur Zierde, sondern bildeten das Vermögen der Frau, das von Generation zu Generation weitervererbt wurde“, erklärt der Schweizer Hösli. Seine Sammlung sei somit Zeugin von Kunst und Kultur im jeweiligen Land. Er habe im Laufe der Jahre gelernt, dass der Orient schon lange vor der kulturhistorischen Blüte Europas unter anderem durch den Handel mit Weihrauch ein reiches und florierendes Gebiet war, das seine Kultur auf hohem Niveau pflegte.

Geöffnet ist die Ausstellung „Glanz und Geheimnis“ im Iphöfer Knauf-Museum von Dienstag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr, sowie sonntags von 11 bis 17 Uhr. Sie läuft bis zum 5. November.


Von Carmen Lechner
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