Veröffentlicht am 24.03.2023 10:51

Kita-Gebühren in Ansbach steigen um rund 45 Prozent

Sie erklärten die drastische Erhöhung (von links): Frank Weihermann, der Geschäftsführer der Gesamtkirchengemeinde, Dekan Dr. Matthias Büttner, Oberbürgermeister Thomas Deffner und Kämmerer Christian Jakobs. (Foto: Jonas Volland)
Sie erklärten die drastische Erhöhung (von links): Frank Weihermann, der Geschäftsführer der Gesamtkirchengemeinde, Dekan Dr. Matthias Büttner, Oberbürgermeister Thomas Deffner und Kämmerer Christian Jakobs. (Foto: Jonas Volland)
Sie erklärten die drastische Erhöhung (von links): Frank Weihermann, der Geschäftsführer der Gesamtkirchengemeinde, Dekan Dr. Matthias Büttner, Oberbürgermeister Thomas Deffner und Kämmerer Christian Jakobs. (Foto: Jonas Volland)
Sie erklärten die drastische Erhöhung (von links): Frank Weihermann, der Geschäftsführer der Gesamtkirchengemeinde, Dekan Dr. Matthias Büttner, Oberbürgermeister Thomas Deffner und Kämmerer Christian Jakobs. (Foto: Jonas Volland)

Sowohl auf Eltern mit Sprösslingen in Kindertagesstätten in kirchlicher als auch in städtischer Trägerschaft kommt eine satte Gebührenerhöhung zu. Zwischen 40 und 50 Prozent wurden gestern bei einer Pressekonferenz im Stadthaus geschätzt. Die exakten Zahlen sollen die Kirchenvorstände bis Mai, der Stadtrat am 25. Mai beschließen.

Die neuen Gebühren träten dann zum neuen Kindergartenjahr ab 1. September in Kraft. Grund für die Erhöhung sind laut Oberbürgermeister Thomas Deffner die derzeit allseits bekannten Probleme: Die gestiegenen Kosten für Strom und Heizung und die gestiegenen Kosten für das Personal träfen auf die Kosten für die Erweiterung des Kindergarten TIZ-Kids. Hier habe die Stadt bereits alle Hebel gezogen, um den Preis so günstig wie möglich zu halten.

Doch allein die Gesamtkosten für die städtischen Kitas sind von 1,5 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 2,1 Millionen Euro im Jahr 2023 gestiegen, so der OB. Der kommunale Haushalt erlaube es nicht, dies alles selbst zu tragen, erklärt der Kämmerer Christian Jakobs. Daher müsse die Stadt die Kitagebühren um etwa 45 Prozent erhöhen.

Freistaat bezuschusst jedes Kind mit 100 Euro

Als Beispiel nannte Deffner das beliebte Modell von fünf bis sechs Stunden Betreuung pro Kindergartentag. Dabei werden die Gebühren voraussichtlich von 117 auf etwa 187 Euro im Monat steigen. Abzüglich der 100 Euro, die der Freistaat sowieso für jedes Kindergartenkind bezuschusst, müssten Eltern bei diesem Modell also bald monatlich etwa 87 Euro für ein Kind zahlen. Wer mehrere Kinder gleichzeitig in der Kita hat, erhält Rabatte.

Zudem stiegen die Gebühren für die Mittagsbetreuung an Schulen um etwa 33 Prozent. Wie die Gebührenkalkulation aussehen soll – also ob etwa linear erhöht wird oder etwa Eltern, die ihre Kinder länger in der Kita lassen, deutlich mehr zahlen sollen – wird der Stadtrat entscheiden. Für die zwölf Kindertagesstätten in Trägerschaft der evangelischen Kirche zeichne sich ein ähnliches Bild ab, so Dekan Dr. Matthias Büttner. Die zu erwartenden Erhöhungen seien nur etwas geringer als bei der Stadt. Auch die zwei Diakoneo-Kindergärten sowie die zwei Kitas der katholischen Kirche seien betroffen und berieten nun in ihren Gremien. ,„Ich wünsche mir, dass seitens der Politik die Investitionen in diese wichtige Arbeit erhöht werden“, hob Büttner hervor.

Sowohl er als auch Deffner betonten die hohe Qualität der Betreuung, die heutzutage in Kindergärten gewährleistet wird. „Die Erhöhungen machen niemandem Spaß und passieren nicht aus Luxus“, erklärt der OB. 87 Euro seien nicht wenig, aber angesichts der Kosten und des Angebots auch „nicht übermäßig“, findet Kämmerer Jakobs. Für Menschen in prekären Situationen oder mit niedrigem Einkommen würden die Gebühren sowieso komplett oder zum Teil übernommen.


Jonas Volland
Jonas Volland

Jahrgang 2001, fing direkt nach seinem Abitur bei der FLZ an, ist im Anschluss an sein Volontariat seit dem Jahreswechsel 2023 Redakteur in der Ansbacher Lokalredaktion. Fasziniert von bunten Geschichten und aufwendigeren Recherchen.

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