Hautpilz bedroht Feuersalamander: Zucht als Rettungsprojekt | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 03.03.2023 16:51

Hautpilz bedroht Feuersalamander: Zucht als Rettungsprojekt

Ein Feuersalamander krabbelt durch nasses Laub. (Foto: Matthias Bein/dpa/Archivbild)
Ein Feuersalamander krabbelt durch nasses Laub. (Foto: Matthias Bein/dpa/Archivbild)
Ein Feuersalamander krabbelt durch nasses Laub. (Foto: Matthias Bein/dpa/Archivbild)

Der Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) bedroht zunehmend Feuersalamander in Bayern. Experten befürchten, dass die Tiere deshalb im Freistaat sogar aussterben könnten. Ein Bündnis der drei bayerischen Naturschutzverbände LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz), BUND Naturschutz und LARS (Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz) möchte nun mit einem Zuchtprojekt helfen.

Dafür sollen Tiere aus drei Populationen entnommen und auf insgesamt fünf Standorte verteilt werden, die genauen Standorte sind noch offen. Dabei sollen genetisch vielfältige Zuchtstämme entstehen, die als Reservepopulation dienen. Der Vorschlag entstammt einer Studie des Vereins Frogs & Friends. Diese wurde von den Tierschutzverbänden in Auftrag gegeben und über das Artenhilfsprogramm Feuersalamander des bayerischen Umweltministeriums gefördert.

Hierfür werden finanzielle Mittel in Höhe von knapp einer halben Million Euro nötig. Die Naturschützer bemühen sich derzeit um eine Förderung durch Bund und Länder. Das bayerische Umweltministerium hat das Projekt bisher unterstützt. Ein Sprecher sagte auf Anfrage: „Das Projekt Feuersalamander, das auch eine Machbarkeitsstudie umfasst, wird federführend vom bayerischen Umweltministerium finanziert. Die Ergebnisse aus dem Projekt werden umfassend ausgewertet und zielführende Maßnahmen abgeleitet.“ Eine konkrete Fördersumme wurde nicht genannt.

Der Hautpilz wurde in Bayern erstmals im Juni 2020 bei einem Feuersalamander aus dem Steigerwald bei Ebrach (Landkreis Bamberg) bestätigt. Der Pilz wurde wahrscheinlich aus Asien eingeschleppt und verursacht bei den Tieren Löcher und Geschwülste. Viele sterben innerhalb weniger Tage. Für andere Tiere oder Menschen ist der Pilz ungefährlich.

© dpa-infocom, dpa:230303-99-818888/3


Von dpa
north