Hainer zu Kahns Appell beim FC Bayern: „Allez les Rouges“ | FLZ.de

arrow_back_rounded
Lesefortschritt
Veröffentlicht am 19.12.2022 05:28

Hainer zu Kahns Appell beim FC Bayern: „Allez les Rouges“

Oliver Kahn, Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG, vor der Partie. (Foto: Sven Hoppe/dpa/Archivbild)
Oliver Kahn, Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG, vor der Partie. (Foto: Sven Hoppe/dpa/Archivbild)
Oliver Kahn, Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG, vor der Partie. (Foto: Sven Hoppe/dpa/Archivbild)

Aufstehen und weitermachen! Der von Vorstandschef Oliver Kahn an die französischen WM-Stars des FC Bayern gerichtete Appell kann auch für viele weitere Edelfußballer der Münchner gelten. „Les Bleus“ unterlagen im packenden WM-Finale Argentinien, Deutschland hatte sich mit dem Aus nach der Gruppenphase blamiert. Auf Münchens Trainer Julian Nagelsmann wartet nach der Winterpause viel pädagogische Arbeit.

„Nach einem verlorenen Endspiel geht es darum, wieder aufzustehen und weiterzumachen. Alle Spieler können insgesamt sehr stolz auf ihre Leistungen sein“, sagte der frühere Vize-Weltmeister Kahn nach dem Endspiel in Katar am Sonntag.

Kahn selbst verlor mit der deutschen Nationalmannschaft 2002 das Finale gegen Brasilien (0:2), nachdem ihm ein folgenschwerer Fehler unterlaufen war. „Mir schauten zwei Milliarden Menschen beim Versagen zu“, erinnerte er sich zuletzt in einem Podcast und beschrieb die Nachwirkungen solch einer Schock-Niederlage.

Diesmal hatte Argentinien mit Superstar Lionel Messi Frankreich um Ausnahmestürmer Kylian Mbappé im Endspiel 4:2 (3:3, 2:2, 2:0) im Elfmeterschießen bezwungen. Innenverteidiger Dayot Upamecano und Kingsley Coman durften im WM-Finale ran, Benjamin Pavard kam nach Kritik von Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps nicht mehr zum Zug. Lucas Hernández musste nach einem zu Turnierbeginn erlittenen Kreuzbandriss vorzeitig alle Hoffnungen auf weitere Einsätze beenden.

„Wir freuen uns auf die Rückkehr unserer Vizeweltmeister, sie haben ein starkes Turnier gespielt - und 2023 heißt es dann wieder mit neuem Elan ,Allez les Rouges!'“, sagte Präsident Herbert Hainer.

„Mir tut es für unsere französischen Spieler leid“, sagte Münchens Sportvorstand Hasan Salihamidzic nach dem Finale. „Sie haben sehr starke Leistungen gezeigt.“ Für einen Stimmungsschub wird wenigstens Außenverteidiger Josip Stanisic sorgen können, der mit Kroatien im Spiel um Platz drei Marokko (2:1) bezwungen hatte.

Die Vorbereitung auf den zweiten Saisonteil beginnt beim FC Bayern, der insgesamt 16 Spieler für die WM abgestellt hatte, am 3. Januar. An diesem Tag stehen die medizinischen Untersuchungen und die Leistungsdiagnostik auf dem Programm. Am 6. Januar geht es für das Team von Trainer Nagelsmann zu einem sechstägigen Trainingslager nach Doha. Im Februar kommt es dann im Achtelfinale der Champions League zum Duell mit Paris Saint-Germain und den WM-Finalisten Messi und Mbappé.

Kapitän Manuel Neuer wird nach seinem Ski-Unfall und dem Bruch eines Unterschenkels für den Rest der Saison ausfallen. Erster Ersatz wäre Sven Ulreich, der in dieser Saison schon in acht Pflichtspielen der Münchner als Vertreter zum Einsatz kam - alle acht Partien gewann der FC Bayern. Oder wird schon in Doha Alexander Nübel dabei sein?

Die Münchner hatten ihn im Sommer 2020 als potenziellen Neuer-Nachfolger vom FC Schalke 04 verpflichtet. Der ehemalige U21-Nationalspieler konnte sich aber nicht durchsetzen und spielt nun als Leihgabe bei der AS Monaco. Eine vorzeitige Rückholaktion von Nübel ist längst Thema.

Am 13. Januar steht am FC Bayern Campus ein Spiel gegen den österreichischen Meister RB Salzburg an. Eine Woche später geht es dann bei RB Leipzig wieder um Punkte im Kampf um die elfte deutsche Meisterschaft in Folge.

Außer auf Hernández und Kapitän Neuer müssen die Münchner auch auf Sadio Mané verzichten. Der Angreifer aus dem Senegal verpasste wegen einer Verletzung am Wadenbeinköpfchen die WM. Wann er wieder fit ist, ist offen. Deutschlands Nationalspieler um Thomas Müller, Joshua Kimmich und Jamal Musiala müssen ohnehin ihren Frust nach dem Vorrunden-Aus aufarbeiten.

© dpa-infocom, dpa:221219-99-951765/4

north