Glätte und Schnee: Zahlreiche Unfälle im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim | FLZ.de

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Veröffentlicht am 03.12.2023 16:31

Glätte und Schnee: Zahlreiche Unfälle im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim

Massiv demoliert wurde das Auto eines 20-Jährigen, der unweit des Markt Erlbacher Teilortes Eschenbach ins Schleudern geraten und mit dem Gegenverkehr kollidiert war. (Foto: Rainer Weiskirchen)
Massiv demoliert wurde das Auto eines 20-Jährigen, der unweit des Markt Erlbacher Teilortes Eschenbach ins Schleudern geraten und mit dem Gegenverkehr kollidiert war. (Foto: Rainer Weiskirchen)
Massiv demoliert wurde das Auto eines 20-Jährigen, der unweit des Markt Erlbacher Teilortes Eschenbach ins Schleudern geraten und mit dem Gegenverkehr kollidiert war. (Foto: Rainer Weiskirchen)

München von der Außenwelt abgeschnitten, zahlreiche Autobahnen gesperrt, Bus und Bahn zumindest in Südbayern lahmgelegt: Der überraschend frühe Wintereinbruch machte dem Freistaat in den vergangenen Tagen zu schaffen. Der Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim kam allerdings vergleichsweise glimpflich davon.

So wurden vom Deutschen Wetterdienst aus der Nacht vom Freitag auf Samstag „nur“ knapp 20 Zentimeter Neuschnee für große Teile Westmittelfrankens gemeldet – ein „Klacks“ im Vergleich zu jenen 44 Zentimetern in München oder jenen über 70 Zentimetern in Oberstdorf. Unfälle und Feuerwehreinsätze gab es allerdings trotzdem etliche, denn nicht jeder kam mit den Straßenverhältnissen gleichermaßen zurecht.

In der Kurve die Kontrolle verloren

Bereits gegen 9 Uhr am Vormittag des Freitags kam ein 29-jähriger Mann mit seinem Wagen bei Westheim auf schneeglatter Fahrbahn nach rechts von der Fahrbahn ab, wobei er einen Baum und einen Leitpfosten beschädigte. Er blieb unverletzt, es entstand nach Polizeiangaben ein Sachschaden von rund 3500 Euro.

Auf der Kreisstraße zwischen Hemmersheim und Aub hatte es rund eine Stunde zuvor ebenfalls gekracht: Eine 42-jährige Frau war dort in Richtung Aub unterwegs und verlor in einer Rechtskurve die Kontrolle. Sie geriet auf eisglatter Fahrbahn ins Schleudern und kam nach links von der Straße ab, wobei noch zwei Leitpfosten demoliert wurden. In diesem Fall beziffert die Polizei den Schaden auf vergleichsweise „günstige“ 1500 Euro.

Wagen überschlägt sich

Nur wenige Minuten später und ebenfalls den winterlichen Straßenverhältnissen geschuldet kam eine 28-Jährige mit ihrem Auto zwischen Westheim und Marktbergel ins Schlingern und nach rechts von der Fahrbahn ab. Dort überschlug sich der Wagen einmal, die Fahrerin blieb nach Polizeiangaben jedoch zum Glück unverletzt. Am Auto allerdings entstand ein Schaden von etwa 7500 Euro.

In der schneereichen Freitagnacht krachte es laut Bad Windsheimer Polizei zunächst auf der B 470 bei Illesheim. Gegen 22.30 Uhr war dort ein 25-Jähriger Mann mit seinem Auto in Richtung Neustadt unterwegs. Kurz vor Illesheim kam er auf schneebedeckter Fahrbahn ins Schleudern und prallte mit dem Heck gegen die Front eines entgegenkommenden Kleintransporters, der von einem 55-Jährigen gesteuert wurde.

Leicht verletzt

Wie die Bad Windsheimer Polizei dazu schreibt, seien der Unfallverursacher und sein 24-jähriger Beifahrer leicht verletzt worden, der Fahrer des Transporters blieb unverletzt. Bei der Unfallaufnahme ergab ein Alkoholtest beim Verursacher einen Wert von 0,3 Promille, worauf eine Blutentnahme im Krankenhaus erfolgte. Sein Führerschein wurde sichergestellt und es wird wegen Straßenverkehrsgefährdung ermittelt. Beim Unfall entstand laut polizeilicher Schätzung ein Gesamtschaden von rund 18.000 Euro.

Auto landet im Graben auf dem Dach

Schon einige Stunden zuvor – gegen 18 Uhr – hatte eine 20-Jährige auf der Staatsstraße von Markt Taschendorf in Richtung Frankfurt Glück im Unglück. Auf schneeglatter Fahrbahn kam sie nach einer Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn ab, wobei sich ihr Auto überschlug und auf dem Dach im Graben liegen blieb. Dennoch konnte sie nach Angaben der Polizei das Fahrzeug aus eigener Kraft und unverletzt verlassen, was wesentlich wichtiger ist als die rund 3000 Euro Sachschaden.

Am Samstag gegen 19.25 Uhr dann geriet ein 20-Jähriger mit seinem Wagen und seinem 19-jährigen Beifahrer kurz vor Markt Erlbach aus Eschenbach kommend ins Schleudern. Wie die Polizei berichtet, befand sich das Auto schließlich quer auf der Fahrbahn und ein entgegenkommender 65-Jähriger konnte seinen Wagen nicht mehr anhalten.

Nach dem darob unvermeidlichen Zusammenstoß klagten die Insassen des entgegenkommenden Fahrzeuges über Kopf- und Nackenschmerzen und wurden zunächst von der Feuerwehr betreut. Diese sperrte auch die Fahrbahn und sorgte für die Umleitungsregelung. Der Verursacher und sein 19-jähriger Beifahrer blieben unverletzt. Es entstand ein Gesamtsachschaden in Höhe von rund 4000 Euro.

Rund 20 Einsatzstellen

Der Wintereinbruch hatte bereits seit dem vergangenen Dienstag auch für eine lange Reihe von Feuerwehreinsätzen im gesamten Landkreis gesorgt. Wie Rainer Weiskirchen, Sprecher der Landkreisfeuerwehren, am Wochenende bilanzierte, seien die Freiwilligen allein am Dienstag zu rund 20 Einsatzstellen gerufen worden – meist wegen umgestürzter Bäume, die die Fahrbahnen blockierten, wegen abgerissener Äste oder auch zur Gefahrenabwendung, weil Bäume umzustürzen drohten.

Von Mittwoch bis Freitag kamen dann rund 20 weitere Einsätze – auch bei diversen Unfällen – hinzu. Die Leitstelle alarmierte hierzu die Feuerwehren aus Stübach, Diespeck, Frankfurt, Obersteinbach, Rockenbach, Gutenstetten, Bergtheim, Schnodsenbach, Altershausen, Obersteinbach, Schauerberg, Dürrnbuch, Bräuersdorf, Willmersbach oder Birnbaum – etliche mussten sogar mehrmals am Tag ausrücken. Am Samstag dann waren die Feuerwehren aus Brunn, Emskirchen, Urphertshofen, Klausaurach, Linden und Markt Erlbach zu umgestürzten Bäumen unterwegs.


Patrick Lauer
Patrick Lauer
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