Sie sind ein eingespieltes Team: die Ehrenamtlichen des Helferkreises Flüchtlinge (HKF) in Dinkelsbühl. Sie stellten den aktuellen Stand ihrer Arbeit in der St.-Pauls-Kirche vor.
Seit 2015 arbeiten die Frauen und Männer in verschiedenen Gruppen, übernehmen unterschiedliche Aufgaben, um Menschen, die vor Krieg, Not oder Verfolgung nach Deutschland geflüchtet sind, den Anfang zu erleichtern.
Rund 200 Geflüchtete leben derzeit in Dinkelsbühl, etwa die Hälfte davon stammt aus der Ukraine. In der Nachbargemeinde Wilburgstetten sind es 70 und in Schopfloch rund 100. Auch in den beiden kleineren Kommunen gibt es Helferkreise, die eng mit den Dinkelsbühler Ehrenamtlichen kooperieren. Mit diesen nüchternen Zahlen unterlegte Monika Hoenen, eine der beiden Koordinatorinnen des Dinkelsbühler HKF die Situation.
Für sie alle ist die hauptamtliche Beratungsstelle für Integration und Teilhabe, die beim evangelischen Dekanat Dinkelsbühl angesiedelt ist, die erste Anlaufstelle. Das offene Angebot ist für Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte im Raum Dinkelsbühl mit Wilburgstetten, Wassertrüdingen und Schopfloch gedacht und bietet Unterstützung bei Alltagsfragen und im Asyl-Verfahren, Hilfe im Kontakt mit Behörden und Begleitung oder Vermittlung in besonderen Notsituationen.
Für die praktische Seite ist der Helferkreis zuständig. Die verschiedenen Gruppen nutzten deshalb die Gelegenheit, die vielen Hilfestellungen, die es im Raum Dinkelsbühl gibt, vorzustellen. Koordiniert wird die Arbeit, die in zahlreichen Untergruppen geleistet wird, zentral von Jeanette Claußen.
Eine der wichtigsten Anlaufstellen auch für Ehrenamtliche und solche, die es noch werden wollen, ist das Café Globus, das einmal monatlich im Kinder- und Jugendzentrum stattfindet.
Möglichkeiten, sich in die Geflüchtetenhilfe einzubringen, gibt es vielfältige, wie an dem Abend in der St.-Pauls-Kirche deutlich wurde: Begleitung zu Ärzten oder Behörden, Kinderbetreuung oder Spielkontakte, erste Deutschkenntnisse vermitteln, Fahrdienste, Übersetzungsdienste oder die Fahrradwerkstatt beispielsweise.
Deutlich wurde, dass es in allen Bereichen weiterer Unterstützung bedarf: Sowohl neue Ehrenamtliche, vor allem im Bereich der Sprachvermittlung als auch Sachspenden sind nötig.
Eine Deutsch-Dozentin aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew, die eingangs von ihren persönlichen Erfahrungen berichtete und mittlerweile in der Beratungsstelle mitarbeitet, betonte, dass es trotz der vielen Nationalitäten keine Unterschiede gebe: „Wir sind alle verbunden.“
Stadtrat Manfred Scholl – der Berufsoffizier aus Dinkelsbühl ist Berater im Auswärtigen Amt in Berlin – hatte eingangs eine Einschätzung der militärischen Lage in der Ukraine gegeben. Durch den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg seien über 13 Millionen Menschen in die Flucht getrieben worden, acht Millionen seien in Europa aufgenommen worden. Sechs Millionen Menschen seien zwischenzeitlich wieder zurückgekehrt in ihre Heimat, auch weil Gebiete von Russland zurückerobert wurden. Es gelte, die Ukraine auch weiterhin zu unterstützen. „Der Verteidigungswille des ukrainischen Volkes ist ungebrochen“, konstatierte Scholl.
Eine Kontaktaufnahme zum Helferkreis Flüchtlinge Dinkelsbühl ist mit einer E-Mail an orga.hkf@gmail.com möglich.