Corona-Welle steigt: Debatte um Umgang mit Lockerungen | FLZ.de

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Veröffentlicht am 14.03.2022 14:53

Corona-Welle steigt: Debatte um Umgang mit Lockerungen

Ein medizinischer Mitarbeiter entnimmt einer Frau für einen Corona-Test einen Abstrich. (Foto: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)
Ein medizinischer Mitarbeiter entnimmt einer Frau für einen Corona-Test einen Abstrich. (Foto: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)
Ein medizinischer Mitarbeiter entnimmt einer Frau für einen Corona-Test einen Abstrich. (Foto: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)

Während in Bayern um Lockerungen der Corona-Maßnahmen gerungen wird, steigt die aktuelle Infektionswelle kräftig an. Am Montag meldete das Robert Koch-Institut für den Freistaat einen Rekordwert von 1990,7 Infektionen pro Woche und 100.000 Einwohnern. Am Montag vor einer Woche hatte die Inzidenz noch bei 1541,9 gelegen.

Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) meldete am Montag zudem im Wochenvergleich einen Anstieg von 12,8 Prozent bei den hospitalisierten Fällen der letzte sieben Tage auf 899. Die Zahl der belegten Intensivbetten stieg demnach binnen Wochenfrist um 8,8 Prozent auf 419. Beide Werte liegen allerdings noch deutlich unter denen vom Höhepunkt der Delta-Welle im November und Dezember.

Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen im Schulalter schossen die Zahlen nach dem Ende der Faschingsferien wieder nach oben. Das LGL meldete am Montag für alle drei Gruppen im Altersbereich zwischen sechs und 19 Jahren Anstiege um mehr als 1000 binnen einer Woche. Die höchste Inzidenz gibt es derzeit bei den 16- bis 19-Jährigen mit 4097. Doch auch in den besonders gefährdeten älteren Bevölkerungsgruppen steigen die Inzidenzen: Bei den 60- bis 79-Jährigen um 215 auf 971, bei den Senioren über um 189 auf 865. Beides sind für diese Gruppen Rekordwerte.

In den kommenden Tagen muss in Berlin und München entschieden werden, wie es mit den Corona-Regeln weitergeht. Nach den bisherigen Plänen der Bundesregierung sollen am Wochenende, und zwar bundesweit, alle tiefgreifenden Corona-Maßnahmen auslaufen. Lediglich ein Basisschutz soll erhalten bleiben: Der Gesetzentwurf sieht noch Maskenpflichten in Pflegeheimen, Kliniken und im Nahverkehr vor, sowie Testpflichten in Heimen und Schulen.

Bundesweit bleiben soll auch die Maskenpflicht in Fernzügen und Flugzeugen. Insbesondere das geplante Ende der Maskenpflicht an Schulen und im Handel sorgt jedoch noch für Streit, genauso wie die Details einer zukünftigen Hotspot-Regelung. Am Donnerstag wollen - nach dem Bundestag am Mittwoch - die Länder zusammen mit dem Bund über die künftigen Corona-Regeln beraten.

Die Länder könnten jedenfalls noch von einer Übergangsfrist bis zum 2. April, die im Gesetzentwurf vorgesehen ist, Gebrauch machen und viele der bisherigen Regeln bis dahin beibehalten. Ob der Freistaat dies machen will oder nicht, war am Montag zunächst noch offen.

Am Dienstagvormittag will das bayerische Kabinett unter anderem darüber beraten. Zudem will Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstagnachmittag eine Regierungserklärung im Landtag abgeben. Vorrangiges Thema sind der Ukraine-Krieg, die Flüchtlingshilfe und die Energiepolitik. Zudem soll es auch um die Corona-Lage gehen.

© dpa-infocom, dpa:220314-99-516870/3

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