Erneut sind Einsatzkräfte in Sachsen bei Ansbach Opfer eines üblen Scherzboldes geworden. Zum wiederholten Male in den vergangenen Wochen erhielten Rettungskräfte einen falschen Notruf über einen vermeintlichen Küchenbrand, berichtet die Polizei.
Demnach rückten am Dienstag kurz vor 21 Uhr Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei zu einem angeblichen Brand in Bahnhofsnähe an. Schon am 4. Juli hatten die Beamten für diese Adresse einen Küchenbrand gemeldet bekommen.
Wie im vorherigen Fall wurde der Notruf über eine App des Innenministeriums in Nordrhein-Westfalen (NRW) abgesetzt - und stellte sich erneut als bewusster Fehlalarm heraus. Die Polizei ermittelt wegen des Missbrauchs von Notrufen.
Das Phänomen anonymer Notrufe über jene App ist derweil bundesweit greifbar und hat sich längst zu einem echten Problem und einer Belastungsprobe für die Einsatzkräfte entwickelt. Die Anwendung wurde von Behörden ursprünglich entwickelt, um barrierefrei Notrufe absetzen zu können.
Das niedrigschwellige Angebot ruft jedoch auch zunehmend Internet-Trolle für ihre Absichten auf den Plan. „Viele der Missbräuche werden für 'Swatting' genutzt”, räumt auch das NRW-Innenministerium auf FLZ-Anfrage ein. Dabei werden Einsatzkräfte im Scherz zu nichtsahnenden Personen gelotst. Standorte und IP-Adressen würden „professionell verschleiert und zum Teil auch gefälschte SIM-Karten genutzt”.
Nach Angaben des NRW-Innenministeriums lag die Verstoßquote in der App zwischenzeitlich bei 30 Prozent, zuletzt im Mai bei elf Prozent. „Mit der Einschränkung von missbräuchlichen Rufnummern konnten erste Erfolge erzielt werden, weitere Maßnahmen konzentrieren sich aktuell darauf, Unstimmigkeiten bei Registrierungen und Notrufen zu identifizieren”, heißt es.
Auch an anderen Adressen in Westmittelfranken war es in den vergangenen Monaten immer wieder zu falschen Notrufen gekommen.