65 Jahre Ehe: Eiserne Hochzeit für Familie Thoma aus Goldbühl | FLZ.de

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Veröffentlicht am 30.05.2023 12:00

65 Jahre Ehe: Eiserne Hochzeit für Familie Thoma aus Goldbühl

Feierten die Eiserne Hochzeit: Die Jubilare Eva und Hermann Thoma, die sich in den bewegten Zeiten nach dem Zweiten Weltkrieg das Jawort gaben. (Foto: Walter Oberhäußer)
Feierten die Eiserne Hochzeit: Die Jubilare Eva und Hermann Thoma, die sich in den bewegten Zeiten nach dem Zweiten Weltkrieg das Jawort gaben. (Foto: Walter Oberhäußer)
Feierten die Eiserne Hochzeit: Die Jubilare Eva und Hermann Thoma, die sich in den bewegten Zeiten nach dem Zweiten Weltkrieg das Jawort gaben. (Foto: Walter Oberhäußer)

Der größte Wunsch, den das Ehepaar Eva und Hermann Thoma für ihren Ehrentag hatte: gemeinsam mit den zwei Söhnen und deren Frauen, vier Enkelkindern und drei Urenkeln die Eisernen Hochzeit zu feiern. Und der ging in Erfüllung.

Eva (86 Jahre) und Hermann Thoma (92) wuchsen in der Zeit des Zweiten Weltkrieges auf und haben die Nachkriegszeit unmittelbar miterlebt. Beide besuchten zunächst die Volksschule in Windsbach und anschließend das dortige Gymnasium. Am 24. Mai 1958 gaben sich die Thomas das Jawort in Windsbach.

Hermann Thoma war als Kreisheimatpfleger bekannt

Jubilar Hermann Thoma erlebte trotz der Umstände der Zeit eine behütete Jugendzeit in Windsbach und wuchs im dortigen Forsthaus auf. Er erlernte den Beruf des Försters und war nach seiner Ausbildung zunächst in der Oberforstdirektion beschäftigt. 1959 wurde ihm die Leitung der damaligen Forstdienststelle Kleinlellenfeld übertragen. Diese Tätigkeit versah er bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand.

Der versierte Forstmann hatte während seiner langen Dienstzeit verschiedene Positionen bei berufsständischen Organisationen inne. Er war 34 Jahre archäologischer Kreisheimatpfleger im südlichen Bereich des Landkreises Ansbach und bereits seit 1963 ist er ehrenamtlicher Mitarbeiter beim Landesamt für Denkmalpflege.

Nahezu vier Jahrzehnte widmete er sich der Erforschung der Heimatgeschichte und war an der Herausgabe verschiedener Publikationen beteiligt. Ebenso war ihm die Erforschung des Limes eine Herzensangelegenheit. Für diese ehrenamtlichen Tätigkeiten erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.

Odysee von Eva Thoma nach dem Krieg

Seine in Berlin geborene Ehefrau hingegen hatte in den Wirren des Zweiten Weltkriegs eine wahre Odyssee hinter sich, bis sie mit ihrer Mutter in Neuses bei Windsbach ankam. Wegen der Bombenangriffe auf Berlin waren Mütter mit Kindern nach Ostpreußen evakuiert worden. Da die Ostfront 1945 immer näher kam, wurden sie vorerst nach Pilsen umgesiedelt. Bald darauf gelangte Eva Thoma mit ihrer Familie in einem Güterzug nach Ansbach. Mit einem Lkw-Transport ging es weiter nach Neuses bei Windsbach, wo die Berliner eine Bleibe fanden und freundlich aufgenommen wurden, wie sich die Jubilarin bis heute erinnert. Mit großem Fleiß und Geschick hätten ihre Eltern auch in ihrer neuen Heimat eine Existenz im Lebensmittelhandel aufgebaut.

Seit nahezu 65 Jahre lebt das Ehepaar Thoma im Bereich der Gemeinde Arberg und verbringt seit 31 Jahren im Ortsteil Goldbühl den Ruhestand im eigenen Haus. Besonders schätzen die beiden die intakte Dorfgemeinschaft und die hilfsbereite Nachbarschaft.

Zum Ehrentag gratulierten, verbunden mit einem Dankschreiben, Bildband, Präsent oder Blumengebinde Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Arbergs Bürgermeister Jürgen Nägelein, der auch Glückwünsche des Landrats überbrachte.


Von Walter Oberhäusser
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