580 staatliche Dächer in Bayern produzieren Sonnenenergie | FLZ.de

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Veröffentlicht am 05.03.2024 13:39

580 staatliche Dächer in Bayern produzieren Sonnenenergie

Wasserdampf steigt aus dem Kühlturm des Kernkraftwerks Isar 2, der hinter einem Wohnhaus mit Solarpanelen auf dem Dach zu sehen ist. (Foto: Peter Kneffel/dpa)
Wasserdampf steigt aus dem Kühlturm des Kernkraftwerks Isar 2, der hinter einem Wohnhaus mit Solarpanelen auf dem Dach zu sehen ist. (Foto: Peter Kneffel/dpa)
Wasserdampf steigt aus dem Kühlturm des Kernkraftwerks Isar 2, der hinter einem Wohnhaus mit Solarpanelen auf dem Dach zu sehen ist. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Der Ausbau von Photovoltaikanlagen auf geeigneten staatlichen Dächern kommt sukzessive voran. Derzeit seien bereits auf 580 staatlichen Gebäuden entsprechende Anlagen installiert und in Betrieb, teilte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts in München mit. Ziel sei es, bis 2025 auf allen geeigneten staatlichen Gebäuden PV-Anlagen zu errichten. Dafür stehen rund 125 Millionen Euro zur Verfügung.

Nach einer Berechnung des zuständigen Bauministeriums sind in Bayern von den rund 11.000 Dächern staatlicher Gebäude rund 1300 für Photovoltaikanlagen geeignet. Über die Zahl der geeigneten Dächer hatte es in der Vergangenheit immer wieder Diskussionen gegeben, die Grünen hatten wiederholt erklärt, dass deutlich mehr Dächer zur Energiegewinnung nutzbar seien. Im Mai 2022 waren laut Ministerium 430 Anlagen fertig gebaut und in Betrieb. Zudem befänden sich den Angaben zufolge weitere 748 neue PV-Anlagen in Planung.

Der energiepolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Martin Stümpfig, bezeichnete die Darstellung der Staatsregierung als „lächerlich“. Während 2023 ein Rekord-Jahr für die Photovoltaik in Deutschland war, seien in Bayern nur 52 neue Anlagen auf den mehr als 11.000 staatlichen Dächern in Bayern installiert worden. „Somit sind nach wie vor nur rund 580 (5 Prozent) der öffentlichen Dächer des Freistaats mit einer PV-Anlag belegt.“

Um die Stromerzeugung aus Photovoltaik bis 2030 zu verdreifachen, setzt die Staatsregierung nach eigenem Bekunden neben den Dachflächen auch auf das Potenzial an Lärmschutzwänden und Straßenbegleitflächen entlang von Bundes- und Staatsstraßen. Eine Untersuchung hat ein theoretisches Photovoltaik-Potenzial von etwa 2,5 Terawattstunden pro Jahr ergeben. Damit könnten rund 700.000 Einfamilienhäuser versorgt werden. Das Bau- und Verkehrsministerium werde die ermittelten Potenzialflächen demnächst veröffentlichen.

Ferner seien noch weitere Pilotprojekte sind in Planung: Im Mai 2023 wurde an der Staatsstraße 2045 bei Waltershofen in Schwaben eine Lärmschutzwand mit integrierter PV-Anlage in Betrieb genommen. Für ein Pilotprojekt zur Überdachung eines 30 Meter langen Abschnitts der Staatsstraße 2584 mit PV-Modulen westlich des Flughafens München liegt der technische Entwurf vor, die Inbetriebnahme ist für Frühjahr 2025 geplant. Zudem laufen bei den staatlichen Bauämtern aktuell zwölf Pilotprojekte zu PV-Anlagen, darunter sechs Maßnahmen zur Tunnelversorgung. Dabei wird der Solarstrom sowohl für die Straßeneinrichtungen genutzt als auch ins öffentliche Netz eingespeist.

© dpa-infocom, dpa:240305-99-226552/4


Von dpa
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