24-Jähriger soll Männer mit Nacktaufnahmen erpresst haben | FLZ.de

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Veröffentlicht am 04.10.2022 11:32

24-Jähriger soll Männer mit Nacktaufnahmen erpresst haben

Blick auf die Justitia über dem Eingang eines Landgerichts. (Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)
Blick auf die Justitia über dem Eingang eines Landgerichts. (Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)
Blick auf die Justitia über dem Eingang eines Landgerichts. (Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)

Als Mitglied einer international agierenden Bande soll ein 24-Jähriger versucht haben, Männer mit der Veröffentlichung von Nacktaufnahmen zu erpressen. In 24 Fällen sei dies gelungen, in 9 scheiterte der Versuch, teilte die in Bamberg ansässige Zentralstelle Cybercrime Bayern am Dienstag mit. Die Anklage wegen gewerbs- und bandenmäßiger Erpressung liege derzeit beim Amtsgericht München, das über die Zulassung entscheiden muss. Das Gesetz sehe für jeden Einzelfall eine Freiheitsstrafe von 1 bis zu 15 Jahren vor. Die Bande soll mit der Masche europaweit einen Schaden von mindestens 295.000 Euro angerichtet haben.

Der Angeklagte aus der Elfenbeinküste arbeitete zuletzt als Sicherheitsmitarbeiter in München. Er soll für den Empfang und die Weiterleitung des erpressten Geldes zuständig gewesen zu sein. Die Betrugsmasche wird „Sextortion“ (von extortion - Erpressung) oder auch „Sexpressung“ genannt.

Die Opfer sollen von zu der Bande gehörenden Frauen über Dating-Portale oder soziale Netzwerke angeschrieben worden sein. Bei späteren Videochats zogen sich die Frauen aus und forderten das ebenso von den Männern, die auch sexuelle Handlungen an sich vornahmen. Dabei wurden die Geschädigten den Ermittlern zufolge gefilmt.

Mit diesen Aufnahmen sollen die Verdächtigen die Opfer aus dem In- und Ausland um Geld erpresst haben. Ein Teil der Bande soll von der Elfenbeinküste aus agiert haben, dem Heimatland des Angeklagten.

Der 24-Jährige wurde Anfang März festgenommen und sitzt seither in Untersuchungshaft. Allein auf seine Konten sollen knapp 70.000 Euro geflossen sein.

© dpa-infocom, dpa:221004-99-999311/3

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