Nürnberg setzt auf Vindahl: Weinzierl will Stimmung drehen | FLZ.de

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Veröffentlicht am 27.01.2023 14:27

Nürnberg setzt auf Vindahl: Weinzierl will Stimmung drehen

Peter Vindahl spielt den Ball. (Foto: Tim Rehbein/dpa/Archivbild)
Peter Vindahl spielt den Ball. (Foto: Tim Rehbein/dpa/Archivbild)
Peter Vindahl spielt den Ball. (Foto: Tim Rehbein/dpa/Archivbild)

Markus Weinzierl kennt diese resignierenden Sprüche. „Typisch Club“ oder „der Club is a Depp“ bekommt der Trainer des 1. FC Nürnberg immer wieder zu hören. 19 Punkte nach der Hinrunde und ein lebhaftes Abstiegsszenario vor Augen haben im Umfeld des fränkischen Fußball-Zweitligisten nun wirklich nicht für Euphorie gesorgt.

Vor dem Rückrundenstart zu Hause am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den FC St. Pauli verkündete Weinzierl aber demonstrativ: „Ich hätte riesig Spaß, den Pessimismus rund um die Mannschaft und den Club in einen Optimismus zu drehen. Das ist mein Ziel, die Mannschaft anzustecken und die Mannschaft soll am besten das Umfeld anstecken.“

Ein Sieg gegen die vom erst 29-jährigen Fabian Hürzeler betreuten Norddeutschen könnte ein erster Funken sein, um bessere Laune zu entfachen. „Es liegt an uns, es in eine positive Stimmung zu drehen“, sagte Weinzierl. „Was vor Jahren war, dafür kann so ein junger Spieler wie Jens Castrop bei mir gar nichts. Es geht darum, Positivität, Optimismus auszustrahlen.“

Dass aber die Vergangenheit des Traditionsvereins mit reichlich Pleiten und Pech in den Menschen der Region drin sei, „merke ich schon immer wieder“, bemerkte Weinzierl, der die Nürnberger Anfang Oktober 2022 als Nachfolger von Robert Klauß übernommen hatte.

Der langjährige Augsburger Bundesligatrainer will den Stimmungsmief vertreiben. Die Vorbereitung macht ihm dabei Mut. „Es ist Zeit geworden, dass es wieder losgeht“, sagte Weinzierl ungeduldig. „Wir haben die elf Wochen gut genutzt, intensiv gearbeitet. Alle sind hoch motiviert.“

Eine erwartbare Entscheidung hat Weinzierl auf der Torhüterposition getroffen. Peter Vindahl (24) ist auch offiziell die neue Nummer eins. „Peter Vindahl war der Beste für uns“, befand der Coach nach der Vorbereitung.

Der vom niederländischen Erstligisten AZ Alkmaar ausgeliehene Däne hatte in der Testphase auch die meisten Spielanteile unter den Torhütern. Er stach damit die Konkurrenten Carl Klaus und Jan Reichert aus. Der eigentliche Stammtorhüter Christian Mathenia hatte alle 17 Hinrundenspiele bestritten, sich aber beim 2:1 vor der Winterpause gegen den SC Paderborn schwer an der Schulter verletzt. Das Saison-Aus für ihn!

„Ich freue mich sehr darauf, hier am Sonntag spielen zu dürfen, alle Fans zu sehen und die Atmosphäre spüren zu können“, meinte Vindahl nach einer Trainingseinheit im Max-Morlock-Stadion. „Die Jungs haben mir schon erzählt, wie laut es hier sein kann. Das wollen wir durch unsere Leistung wieder erzeugen.“

Bis auf die Langzeitverletzten hat Weinzierl keine Personalsorgen. „Alle fit, alle heiß, alle top motiviert“, protokollierte er am Freitag. Mittelfeldspieler Taylan Duman wird nach seinem Syndesmosebandriss noch nicht in den Kader zurückkehren, er hat erst Teile des Mannschaftstrainings mitgemacht. Kommende Woche soll er dann komplett mit dem Team arbeiten.

Das Heimspiel gegen St. Pauli ist für die Nürnberger eine echte Standortbestimmung. „Der Start ist für so eine Rückrunde immer hoch spannend und wichtig, darin liegt Brisanz“, sagte Weinzierl. Er sei aber „sehr, sehr zuversichtlich“.

© dpa-infocom, dpa:230127-99-381022/3

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