Veröffentlicht am 29.03.2023 10:00

Nach langer Pause: Fetz plant Neustart im Privatteam

Schon 2021 in Most fuhr Marco Fetz die BMW, mit der er nun sein Comeback in der IDM anstrebt. (Foto: Dino Eisele)
Schon 2021 in Most fuhr Marco Fetz die BMW, mit der er nun sein Comeback in der IDM anstrebt. (Foto: Dino Eisele)
Schon 2021 in Most fuhr Marco Fetz die BMW, mit der er nun sein Comeback in der IDM anstrebt. (Foto: Dino Eisele)
Schon 2021 in Most fuhr Marco Fetz die BMW, mit der er nun sein Comeback in der IDM anstrebt. (Foto: Dino Eisele)

2023 soll das Jahr des Neustarts für den Motorradpiloten Marco Fetz werden. Die Folgen der langen Verletzungspause zu überwinden ist eine, aber längst nicht die einzige Herausforderung für den 23-Jährigen aus Kleinbreitenbronn.

Kühler Wind und Nachts Temperaturen nahe am Gefrierpunkt. Es gibt angenehmere Orte dieser Tage als Le Mans. Gut 900 Kilometer weg von Zuhause sitzt Fetz erstmals seit ziemlich genau einem Jahr wieder im Sattel einer Rennmaschine. Damals hatte er noch als Mitglied des Rennteam Wilbers an Testfahrten in Spanien teilgenommen, musste die Saison aber wegen erneuter Probleme am 2021 bei einem Unfall in Assen gebrochenen Bein absagen.

Gastfahrer beim 24-Stunden-Rennen

Nun der nächste Versuch eines Comebacks. Fetz gehört zur Fahrermannschaft des französischen Rennstalls Energie Endurance 91, der Mitte April eine Kawasaki beim 24-Stunden-Rennen auf der berühmten Strecke in Frankreich einsetzen wird. Dieser Tage finden dort Testfahrten statt. Auf dem Teamfoto, das die Franzosen durch die Netzwerke schicken, trägt Fetz Mütze, Daunenjacke und ein Lächeln.

Die eigentliche Herausforderung in diesem Jahr dürfte aber nicht der Gaststart bei diesem Langstreckenrennen sein, sondern die Saison in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM). Für die wollen seine Unterstützer ein eigenes Rennteam auf die Beine stellen, was üblicherweise nur unter dem Einsatz erheblicher zeitlicher und finanzieller Ressourcen gelingt.

Marco Fetz hat 2022 nicht nur keine Rennen bestritten, er hat auch sein Team verloren. Die BMW-Mannschaft Wilbers-Racing aus Nordhorn bietet keine Fahrerplätze mehr in der IDM an. Die Entscheidung fiel recht spät vergangenes Jahr, zu spät, um eine andere Mannschaft zu finden.

Der Papa gibt den Teamchef

Die Lösung: Ein Privatteam, eine Art Familienmannschaft. So wie es im Moment aussieht mit Vater Günter Fetz als Teamchef, der unter anderem Begeisterung beisteuert und Mechanikern, die Erfahrung im schnellen Geschäft an der Rennstrecke mitbringen. Name der Mannschaft, Standort? „Einiges ist im Moment noch offen“, sagt Günter Fetz am Telefon, mühsam gegen die heftigen Winde im Nordwesten Frankreichs anredend.

Ein Motorrad immerhin haben sie schon. Es ist die BMW S 1000 RR, auf der Fetz 2021 in Most als zweitbester Deutscher in die Top Ten fuhr und zwei Monate später schwer stürzte. Die etwa 200 PS starke und über 300 km/h schnelle Maschine, die neu gut 20.000 Euro kostet, haben sie der Wilbers-Mannschaft abgekauft.

Saisonstart ist Mitte Mai

Saisonstart in der IDM ist Mitte Mai auf dem Sachsenring, dann will auch Marco Fetz wieder in der Superbike-Klasse am Start stehen. „Mir geht es gut, der Unfall ist abgehakt“, sagte Fetz dem IDM-Portal, „ich habe so richtig Bock aufs Fahren und werde vor dem Saisonstart auch noch testen gehen“. Die Saison umfasst sieben Termine. In Deutschland wird noch in Oschersleben, Schleiz und Hockenheim gefahren, außerdem geht es nach Most (Tschechien), Spielberg (Österreich) und Assen.


Alexander Keck
Alexander Keck

Der noch in Vor-Internetzeiten der FLZ zugelaufene Schwarzwälder hat im Verlauf von fast drei Jahrzehnten die fränkischen Merkwürdigkeiten, die in Ohrmuscheln (Allmächd!) und auf Esstellern (Saure Zipfel!) landen schätzen gelernt. Nur die im Vergleich zu Spätzle stets zu breiigen Knödel mag der Schwabe nicht. Das Schreiben über Sport dagegen immer noch sehr - gerne auch abseits des Mainstreams.

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