Aus dem Beiboot für die Arche Noah in Elpersdorf ist ein „Luxusliner“ geworden. So war zumindest der Tenor bei der symbolischen Schlüsselübergabe für den Anbau an die Kindertagesstätte. 1,15 Millionen Euro hat die Stadt investiert. Neben der Krippengruppe ist dort auch ein Speisesaal untergebracht.
Bereits seit April wird der Neubau genutzt. Zwölf Plätze für die Kleinsten im Kindergarten gibt es dort. Der Spatenstich für die Erweiterung war am 8. März 2022. „Es ging schneller als geplant“, sagte Oberbürgermeister Thomas Deffner freudig in seiner Ansprache. So habe man ursprünglich einmal eine Fertigstellung im September 2023 kalkuliert gehabt.
„Wir investieren gerne in die Kinderbetreuung“, erklärte der OB weiter. Zusammen mit dem Anbau der Kita in Brodswinden und den Plänen für die Erweiterung des städtischen Kindergartens TIZ Kids schaffe die Stadt in den Jahren 2023 und 2024 insgesamt 62 neue Betreuungsplätze. „Sie sind wichtig für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“
Gleichzeitig seien Stadt und Träger – in Elpersdorf ist das die evangelische Kirche – vor große Herausforderungen gestellt: die Inflation, steigende Energiepreise und den Fachkräftemangel nannte Deffner als Beispiele. Doch man stemme sie gut. In anderen Städten in Bayern würden derzeit Kitagruppen aufgelöst werden.
Architekt Markus Kolb schwärmte von der Ausstattung des Anbaus. 50 Kinder fänden im Essensraum Platz. Über insgesamt 500 Quadratmeter Nutzfläche verfüge die Einrichtung nun. Auch neue Sanitäranlagen, Lagermöglichkeiten und ein Schlafraum sind entstanden. Die Wände habe man innen extra in „Wohlfühlfarben“ gestrichen. So habe sich die Kita Arche Noah zu einem „Luxusliner“ entwickelt, sagte Kolb und scherzte, dass man eine Umbenennung in Erwägung ziehen solle.
Dass man bei dem Namen Arche Noah bleiben wird, stellte Elpersdorfs Pfarrerin Dörte Knoch schmunzelnd klar. So begrüße man auf dem „Schiff“ nun die Käfergruppe, wie die Krippengruppe getauft wurde. „Intensive Nähe und Zuwendung“ hätten die Kleinsten nötig, wie Knoch erklärte. Dafür hat die Einrichtung zwei neue Mitarbeiterinnen eingestellt.
Leiterin Anke Tagsold bedankte sich im Namen des Kitateams und freute sich über den lang ersehnten Speisesaal. Gut sei gewesen, dass Wünsche für den Innenbereich des Anbaus berücksichtigt wurden, im Außenbereich hätte das aber noch mehr passieren dürfen, sagte sie.
OB Deffner übergab anstatt eines echten Schlüssels einen essbaren. „Den haben wir von einer Ansbacher Bäckerei backen lassen.“ Architekt Kolb präsentierte außerdem einen Kuchen in Form der Kindertagesstätte, an dem sich die Kindergartenkinder bedienen durften.
Diese hatten zwei Ständchen gesungen, die Erwachsenen lauschten gerührt: „Komm, bau ein Haus, das uns beschützt, pflanz’ einen Baum, der Schatten wirft, und beschreibe den Himmel, der uns blüht.“