„Finale“ in Paderborn: 1. FC Nürnberg droht Relegationsdrama | FLZ.de

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Veröffentlicht am 21.05.2023 15:37

„Finale“ in Paderborn: 1. FC Nürnberg droht Relegationsdrama

Der Nürnberger Taylan Duman (r) kämpft mit Lukas Fröde von Hansa Rostock um den Ball. (Foto: Daniel Karmann/dpa)
Der Nürnberger Taylan Duman (r) kämpft mit Lukas Fröde von Hansa Rostock um den Ball. (Foto: Daniel Karmann/dpa)
Der Nürnberger Taylan Duman (r) kämpft mit Lukas Fröde von Hansa Rostock um den Ball. (Foto: Daniel Karmann/dpa)

Ratlos und enttäuscht standen die ausgepumpten Nürnberger Fußball-Profis vor der Fankurve. 0:0 gegen Hansa Rostock, Rettung verpasst, Zittern bis zum letzten Spieltag. „Wir haben das Ding nicht über die Ziellinie gebracht“, stöhnte Dieter Hecking wenig später am Sonntag. Gemeinsam mit seinen Spielern musste der Trainer des 1. FC Nürnberg den Rostockern bei ihrer ausgelassenen Nichtabstiegsparty mit den mitgereisten Anhängern im Max-Morlock-Stadion zusehen. Das steigerte die Enttäuschung noch mehr.   

Der FCN muss nach 2020 ein weiteres Relegationsdrama befürchten. Mit zwei Punkten Vorsprung auf den Tabellen-16. Arminia Bielefeld geht es in den letzten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga. Der FCN muss am kommenden Sonntag in Paderborn antreten, die Bielefelder in Magdeburg. „Es ist ein Stück weit ein Finale“, sagte Kapitän Lino Tempelmann. Auch die mit Nürnberg punktgleichen Braunschweiger (36 Zähler) könnte es noch erwischen. „Wir haben es immer noch in der eigenen Hand“, sagte Hecking. Er nannte es selbst eine „Worthülse“. Zunächst einmal muss er seine Mannschaft allerdings mental aufrichten.

Vor drei Jahren konnte der „Club“ in der Relegation erst durch einen Last-Second-Treffer von Fabian Schleusener gegen den FC Ingolstadt den Sturz in die 3. Liga abwenden. Gegen Rostock investierte das vom Verletzungspech gebeutelte Hecking-Team nach der Pause mehr als die allein auf Ergebnisverwaltung fokussierten Rostocker. „Wir haben nur noch verteidigt“, gestand der frühere FCN-Coach Alois Schwartz als gefeierter Hansa-Retter.

Heckings Mannschaft fehlte vorne die Durchschlagskraft. Felix Lohkemper musste früh raus, weil er keine Luft mehr bekam. Zur Pause war auch Mats Möller Daehli nach einem Infekt so „platt“, dass Hecking den Spielmacher auswechseln musste. Die „Club“-Fans unter den 38 579 Zuschauer warteten vergeblich auf die eine krönende Angriffsaktion. Kai Handwerker vergab die letzte Möglichkeit. „Mit Ball haben wir nicht die ganz große, schlüssige Lösung gehabt“, kommentierte Hecking. „Die letzte Konsequenz im letzten Drittel hat gefehlt“, lautete mit etwas anderen Worten die ähnliche Analyse von Lukas Schleimer.

Die Rostocker hätten in der ersten Hälfte durch Lukas Hinterseer in Führung gehen müssen. Der Angreifer verpasste eine Hereingabe frei stehend kurz vor der Torlinie. Damian Roßbachs Treffer nach einem Freistoß von Kai Pröger kassierte der Video-Assistent wegen einer Abseitsstellung des Hansa-Verteidigers. „Das hat uns einen Push gegeben in der Halbzeit“, berichtete Tempelmann. Er führte zu mehr offensivem Engagement, aber nicht zum Siegtor und damit zur Rettung. „Du musst es selbst in die Hand nehmen. Wir müssen in Paderborn auf Sieg spielen“, lautete Heckings Schlusswort. 

© dpa-infocom, dpa:230521-99-772067/3


Von dpa
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