Eishockey-Bundestrainer Söderholm: „Es waren einige Fehler“ | FLZ.de

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Veröffentlicht am 11.05.2022 05:01

Eishockey-Bundestrainer Söderholm: „Es waren einige Fehler“

Die nächste und für Toni Söderholm spezielle Weltmeisterschaft als Bundestrainer findet in seiner Heimat Finnland statt. (Foto: Philipp von Ditfurth/dpa)
Die nächste und für Toni Söderholm spezielle Weltmeisterschaft als Bundestrainer findet in seiner Heimat Finnland statt. (Foto: Philipp von Ditfurth/dpa)
Die nächste und für Toni Söderholm spezielle Weltmeisterschaft als Bundestrainer findet in seiner Heimat Finnland statt. (Foto: Philipp von Ditfurth/dpa)

Hinter Eishockey-Bundestrainer Toni Söderholm liegt ein lehrreiches Jahr. 2021 verpasste der Coach mit dem Nationalteam bei der WM in Riga knapp eine Medaille, Deutschland zog erstmals seit 2010 ins Halbfinale ein.

Im Februar folgte mit dem Olympia-Aus vor dem Viertelfinale der erste schwere Rückschlag seiner Amtszeit. Am 13. Mai beginnt nun mit einem Vorrundenspiel in Helsinki gegen Kanada (19.20 Uhr/Sport1 und MagentaSport) die nächste und für Söderholm spezielle Weltmeisterschaft in seiner Heimat Finnland. Im Interview der Deutschen Presse-Agentur spricht der 44-Jährige über die Olympia-Enttäuschung, seine Ansprüche und das NHL-Trio im Kader.

Toni Söderholm: „Die wichtige Frage für mich ist, dass wir die Wie-Frage beantworten können. Wie gewinnen wir Spiele? Dass wir uns identitätsmäßig wieder im Spiegel anschauen können. Wir hatten eine hohe Erwartungshaltung, aber irgendwie ist das Wie-wir-gewinnen ein bisschen verloren gegangen. Wichtig ist, dass wir auch nicht so viel über Resultate reden.“

Söderholm: „Es waren einige Fehler. Der eine war größer als der andere. Aber das ist jetzt Vergangenheit. Da habe ich mir schon einen neuen Spiegel gekauft, jetzt müssen wir weitergehen.“

Söderholm: „Überhaupt nicht. Ich glaube, die Gespräche danach waren ernüchternd für alle. Es war auch lehrreich zu wissen, wie alle reagieren, wenn es nicht so läuft, wie man sich das erhofft. Alle wollen sich besser präsentieren.“

Söderholm: „Überhaupt nicht. Was hat Olympia mit diesem Turnier zu tun? Null.“

Söderholm: „Träumen kannst du jeden Tag, wenn du willst, und sollte man wahrscheinlich auch. Aber lass uns erst den ersten Punkt im ersten Spiel gewinnen und dann schauen wir weiter. Kaltschnäuzig, bodenständig, hart - so müssen wir arbeiten, damit wir uns in eine Position bringen, dass wir erfolgreich sein können. Mehr interessiert mich nicht.“

Söderholm: „Die haben wir noch nicht gemacht.“

Söderholm: „Es gibt mehrere Gründe. Wenn ein Spieler verletzt ist, dann ist er verletzt. Wenn ein Spieler keine Energie hat, dann hat er keine Energie. Wenn ein Spieler sich so fühlt, dass er der Mannschaft nicht helfen kann, dann hilft er der Mannschaft auch nicht und dann nehmen wir den nächsten. Da gibt es für mich nichts zu diskutieren. Einige sind verletzt, das ist für die Spieler dann auch eine Enttäuschung, wenn sie nicht dabei sein können.“

Söderholm: „Er ist sehr wichtig. Philipp hat auch einen sehr guten Charakter. Er bringt auch sehr viel Selbstvertrauen mit. Er bringt ein Gefühl mit, was das Selbstvertrauen der ganzen Mannschaft stärkt. Technikmäßig ist er sehr stark. Schlittschuhtechnisch ist er sehr stark. Sein Positionsspiel ist sehr stark.“

Söderholm: „Das ist eine normale Situation bei einer Weltmeisterschaft. Normalerweise hast du deine drei besten Torhüter im Kader und einer kann immer nur spielen. Wir haben das natürlich im Vorfeld geklärt. Ich vertraue den Jungs, die kommen sehr gut miteinander und mit der Situation klar.“

Söderholm: „Gibt es welche? Ich glaube nicht.“

Söderholm: „Wichtig. Ich glaube, er hat eine sehr gute Balance zwischen dem, wann es ernst sein muss und wann die Zeit ist, Spaß zu haben. Wenn er dann seine Schlittschuhe anzieht und aufs Eis geht, dann ist es volles Business.“

Söderholm: „Er kann sicher vieles übernehmen. Wichtig ist für uns, im Team die Mentalität zu haben, dass jemand Tore schießen kann. Tim hat sehr viel offensives Potenzial, ist technisch begabt und reagiert sehr schnell. Außerdem sind sein Auge und seine Kreativität in der Offensive auf einem sehr hohen Level.“

Söderholm: Ich glaube, an den Finnen muss man irgendwann vorbei. Ich glaube, Kanada wird eine starke Mannschaft haben. Und es wird interessant zu sehen, was die Tschechen mit Kari Jalonen als neuem Trainer machen.

Toni Söderholm (44) wurde Ende 2018 überraschend Nachfolger von Marco Sturm. Der Ex-Profi war damals Trainer beim Drittligisten SC Riessersee. Bis zu den Winterspielen war eher mit seinem Abschied vom Deutschen Eishockey-Bund nach dieser WM in Helsinki und Tampere gerechnet worden. Ende März verlängerte Söderholm bis 2026.

© dpa-infocom, dpa:220510-99-235248/5

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