Veröffentlicht am 09.03.2023 15:26

Dorferneuerung in Külsheim: Das könnte sich in dem Ort ändern

Die Vorbereitungsphase der Arbeitskreise bei der Külsheimer Dorferneuerung ist weitestgehend abgeschlossen. Nun wurden die Maßnahmen bei der Schlusspräsentation vorgestellt. Die Bad Windsheimer Straße (im Bild) soll mit als erstes angepackt werden und könnte zur „unechten Fahrradstraße“ werden. (Foto: Anna Franck)
Die Vorbereitungsphase der Arbeitskreise bei der Külsheimer Dorferneuerung ist weitestgehend abgeschlossen. Nun wurden die Maßnahmen bei der Schlusspräsentation vorgestellt. Die Bad Windsheimer Straße (im Bild) soll mit als erstes angepackt werden und könnte zur „unechten Fahrradstraße“ werden. (Foto: Anna Franck)
Die Vorbereitungsphase der Arbeitskreise bei der Külsheimer Dorferneuerung ist weitestgehend abgeschlossen. Nun wurden die Maßnahmen bei der Schlusspräsentation vorgestellt. Die Bad Windsheimer Straße (im Bild) soll mit als erstes angepackt werden und könnte zur „unechten Fahrradstraße“ werden. (Foto: Anna Franck)
Die Vorbereitungsphase der Arbeitskreise bei der Külsheimer Dorferneuerung ist weitestgehend abgeschlossen. Nun wurden die Maßnahmen bei der Schlusspräsentation vorgestellt. Die Bad Windsheimer Straße (im Bild) soll mit als erstes angepackt werden und könnte zur „unechten Fahrradstraße“ werden. (Foto: Anna Franck)

Drei Arbeitskreise feilten in den vergangenen Monaten an Ideen und Maßnahmen für die Dorferneuerung in Külsheim. Die Ergebnisse stellten deren Vertreter mit Unterstützung von Architekt Hanns Berger nun rund 70 Bürgern aus Külsheim und Erkenbrechtshofen bei der Schlusspräsentation in der Kirche St. Walburga vor.

Auch Bürgermeister Jürgen Heckel, eine Hand voll Stadträtinnen und -räte sowie Wolfgang Zilker, Joachim Reindler und Isabel Wein vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken waren dabei. Silke Städtler, Ortsteilbeauftragte, Mitglied eines Arbeitskreises und Stadträtin, dankte den Mitarbeitenden für „Herzblut und Zeit“, die sie investiert hatten. Immer wieder wurden sie von verschiedenen Seiten für ihre unbändige Motivation gelobt.

Geduld ist gefragt

Geld für die ersten Schritte der Dorferneuerung seien bei der Haushaltsberatung des Stadtrates eingestellt worden, so sich nichts mehr ändert, könnte es Ende März zur Verfügung stehen, erklärte Jürgen Heckel. Dann folgt die Umsetzung, so der Bürgermeister, der dennoch um Geduld bei der Verwirklichung aller Maßnahmen bat. Die Külsheimer Ortsdurchfahrt, die Strecke von einem Ortsschild zum anderen, sei beispielsweise derzeit mit zwei Millionen Euro kalkuliert. „Das sind realistische Zahlen, die schockieren.“

Die von Heckel geschätzten zehn, zwölf Jahre als Dauer für die Dorferneuerung würde Wolfgang Zilker „nicht unterschreiben“. Fördermittel würden in den nächsten Jahren spärlich fließen, so der Leiter der Abteilung Land- und Dorfentwicklung, der auch für den hiesigen Landkreis zuständig ist. Über die Zeitschiene lasse sich das ein oder andere aber wieder auffangen.

Raiffeisenhalle als Wunschstandort

Da bei einer Zwischenpräsentation im August 2022 die Vorschläge schon im Detail erläutert worden waren, fokussierten sich die Mitglieder der Arbeitskreise und Hanns Berger vor allem auf Weiterentwicklungen, die sich mittlerweile ergeben hatten.

Der „Wunschstandort“ für das künftige Dorfgemeinschaftshaus sei laut einer Umfrage die Raiffeisenhalle, die sich noch in Privatbesitz befinde, erläuterte Wolfgang Weinmann. „Ein bisschen sind das noch ungelegte Eier“, sagte Hanns Berger. Absprachen seien noch nötig. Nächster Schritt wäre eine Machbarkeitsstudie, um Klarheit über die Sanierungskosten zu erlangen.

Das Spielplatzkonzept sähe beispielswiese neben Attraktionen für Kindern auch Seniorensportgeräte vor, erklärte Florian Kirchberger. Michael Stiegler berichtete von einem „Übrig-Häuschen“ im ehemaligen Waaghaus, in dem nicht mehr gebrauchte Gegenstände kostenlos zur Verfügung gestellt werden könnten, das aber einen Verantwortlichen bräuchte. Ein Dorfverein solle künftig das Gemeinschaftshaus beleben und im nächsten Vierteljahr gegründet werden, erklärte Silke Städtler.

Eine zweite Variante gebe es mittlerweile für die Gestaltung der Bad Windsheimer Straße, einer wichtigen Einfallstraße in die Stadt, erläuterte Martin Schmidt. Diese war seitens Gerd Herrmann von der Stadt Bad Windsheim ins Spiel gebracht worden: Die Bad Windsheimer Straße könnte demnach zu einer „unechten Fahrradstraße“ mit Tempolimit 30 Stundenkilometer werden.

Umsetzbarkeit muss noch geklärt werden

Bei der vorherigen Planung habe es manche Punkte – beispielsweise innerorts die Geschwindigkeit herunterzuschrauben – gegeben, die man nicht zufriedenstellend habe lösen können, erläuterte dazu Hanns Berger. Ob sich die unechte Fahrradstraße so umsetzen lasse, sei noch offen. Wenn ja, würden einige Inhalte aus der ersten Variante entfallen. Ein Bürger erkundigte sich, ob Lastkraftwagen dann noch diese Straße passieren dürften. „Bei einer unechten Fahrradstraße dürfen alle Kraftfahrzeuge weiterhin dort fahren“, sagte Hanns Berger.

Vor allem die Entsiegelung und Begrünung von Flächen steht bei vielen Straßenzügen im Fokus, zeigten die Erläuterungen. Ungeklärt sei in der Schloßstraße noch die Gestaltung des Platzes vor dem Gemeindehaus, sagte Ilse Krahmer. Möglich wäre, das Kriegerdenkmal und Birken dort zu lassen, wo sie sind, und nur das Areal zu verschönern. Oder aber beides zu versetzen. Oder nur das Denkmal an einen neuen Ort zu bringen.

Einen Haufen an Maßnahmen hätten die Bürger da insgesamt gehört, sagte Hanns Berger. Vorschläge, die erstmal umgesetzt und finanziert werden müssen. Bei einem früheren Rundgang waren, wie Silke Städtler auf Nachfrage unserer Redaktion erläuterte, drei Bauabschnitte festgelegt worden. Am Anfang werde unter anderem die Bad Windsheimer Straße angepackt, da diese wesentlich für die Landesgartenschau im Jahr 2027 sei. Da die Stadt die Ko-Finanzierung übernimmt, müsse der Stadtrat die Reihenfolge der weiteren Maßnahmen absegnen. Städtler hoffte aber darauf, dass er dabei die Wünsche der Bürger berücksichtigen werde.

Fragebogen für die Bürger

In den Arbeitskreisen sei schon einmal eine Priorisierung vorgenommen worden. Die Ideen, die dabei als am wichtigsten eingestuft wurden: das Dorfgemeinschaftshaus, Ausbau und Gestaltung der Schloßstraße, des Ringwegs und der Bad Windsheimer Straße.

Hanns Berger teilte im Anschluss Fragebogen an die Bürger aus, auf dem nochmal alle Projekte aufgelistet waren. Sie sollten unter anderem beurteilen, welche für sie Schlüsselmaßnahmen sind (also wichtig für den Erfolg der Dorferneuerung) und welche die Startprojekte sein sollen, mit denen es losgeht. Die Antworten sollen noch im Laufe dieser Woche bei Silke Städtler abgegeben werden und würden dann ausgewertet.


Anna Franck
Anna Franck

Redakteurin in Bad Windsheim

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