Bayerns IG-Metall-Chef erwartet einstellige Tarifforderung | FLZ.de

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Veröffentlicht am 07.02.2024 12:38

Bayerns IG-Metall-Chef erwartet einstellige Tarifforderung

Ein Metaller nimmt mit einer Gewerkschaftsfahne an einer Kundgebung teil. (Foto: Nicolas Armer/dpa/Symbolbild)
Ein Metaller nimmt mit einer Gewerkschaftsfahne an einer Kundgebung teil. (Foto: Nicolas Armer/dpa/Symbolbild)
Ein Metaller nimmt mit einer Gewerkschaftsfahne an einer Kundgebung teil. (Foto: Nicolas Armer/dpa/Symbolbild)

Der bayerische IG-Metall-Chef Horst Ott erwartet eine einstellige Tarifforderung für die im Herbst anstehenden Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie. „Aus heutiger Sicht wird es keine zweistellige Forderung werden“, sagte Ott am Mittwoch in München. Den Schwerpunkt der Tarifrunde sehe er beim Thema Geld, nicht bei kürzeren Arbeitszeiten.

„Wir haben die 35-Stunden-Woche“, sagte Ott. Aus den Betrieben höre die IG Metall vor allem den Wunsch nach mehr Geld. Bei den Tarifverhandlungen ab September werde es außerdem auch um Wahlfreiheit gehen. Die Vier-Tage-Woche sei für die Stahlindustrie gedacht, wo grüner Wasserstoff die Arbeitsplätze in den Kokereien überflüssig mache und die Arbeit neu verteilt werden könne.

Der Mitgliederzuwachs der IG Metall Bayern um fast 3000 auf gut 366 000 Mitglieder im vergangenen Jahr sorge für Rückenwind. Hauptgründe für das Wachstum seien starke Tarifrunden in mehreren Branchen und erfolgreiche betriebliche Auseinandersetzungen um Arbeitsplätze.

Die Unternehmen müssten „noch mehr Verantwortung übernehmen, damit der Umbau unserer Industrie gelingt“, forderte Ott. Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssten die Übergänge gemeinsam gestalten. Aber die Kosten der Transformation dürften nicht allein den Betrieben aufgebürdet werden, hier müsse auch die Politik mit Subventionen helfen, sagte der IG-Metall-Bezirkschef. Auch die Staatsregierung „soll aktiv mit Geld einsteigen, wo's notwendig ist.“ De-Industrialisierung sei eine latente Gefahr. „Eine Volkswirtschaft, in der wir davon leben, dass wir uns gegenseitig die Haare schneiden, das wird nicht klappen.“

© dpa-infocom, dpa:240207-99-902865/2


Von dpa
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