Ducksch als Partycrasher in Augsburg: Sicherheit für Bremen | FLZ.de

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Veröffentlicht am 27.04.2024 03:47

Ducksch als Partycrasher in Augsburg: Sicherheit für Bremen

Der Bremer Partycrasher Marvin Ducksch hinterließ einen ratlosen Augsburger Trainer Jess Thorup. Während sich Werder beim 3:0 (0:0) am Samstag mit Planungssicherheit für eine weitere Bundesligasaison belohnte, konnte Thorup den blutleeren Auftritt seines Teams nicht nachvollziehen. „Ich habe die Mannschaft gefragt: Was war heute los? Eine Antwort habe ich im Moment nicht“, räumte Thorup enttäuscht ein.

Dabei wollten die Augsburger, die in ihren Sondertrikots an die Regionalligameister um Helmut Haller von vor 50 Jahren erinnerten, eigentlich vor mit 30 660 Zuschauern vollem Haus im Kampf um Europa nachlegen. „Dann so ein Spiel zu liefern, das ist schwierig für mich im Moment“, sagte Thorup am Samstag fast etwas gekränkt.

Werder lässt „ganz wenige Wünsche“ offen 

Dank Ducksch haben die Bremer drei Spieltage vor dem Saisonende satte zehn Punkte Vorsprung auf den FSV Mainz 05, der sich am Sonntag gegen den Tabellenvorletzten 1. FC Köln aber noch von Relegationsplatz 16 absetzen könnte. „Wir haben ein Topauswärtsspiel geliefert, ganz wenige Wünsche offengelassen“, sagte Bremens Trainer Ole Werner. „Wir können sehr zufrieden sein mit der Leistung und mit dem Ergebnis.“

Werder liegt sogar nur noch zwei Zähler hinter den diesmal fahrigen Augsburgern, die ihre zweite Niederlage am Stück kassierten und vor einem Hammerrestprogramm stehen. Borussia Dortmund, der VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen haben allesamt Champions-League- oder sogar Meister-Format.

Die Ducksch'sche Regel gilt weiter

Ducksch lieferte erst die Vorlage für die Führung von Romano Schmid in der 52. Minute. Der Stürmer legte dann mit einem verwandelten Foulelfmeter (61.), seinem zwölften Saisontor, selber nach. Er verpasste in der 72. Minute sogar noch das mögliche 3:0. Das holte Olivier Deman (90.) nach.

Damit bleibt es bei der Ducksch'schen Regel in dieser Bundesligasaison: Wenn der zweimalige Nationalspieler in der Startelf steht und trifft, ist Bremen 2023/2024 ungeschlagen. Die Bilanz steht nun bei sieben Siegen und drei Unentschieden.

Augsburg jubelt das erste Mal - aber vergeblich

Den ersten Torschrei der Partie hatten die Augsburger Fans auf den Lippen. Nach einer Ecke rempelte Ruben Vargas im Fünf-Meter-Raum Bremens Torwart Michael Zetterer an, Kevin Mbabus Kopfball rollte anschließend ins Tor. Schiedsrichter Tobias Welz unterband die regelwidrige Aktion in der neunten Minute jedoch.

Werder übernahm mehr und mehr die Kontrolle. Die Mannschaft von Trainer Werner spielte immer wieder schnell und schnörkellos nach vorne. In den finalen Aktionen waren die Bremer aber genauso ungenau wie die Augsburger.

Nun durften zumindest für einen kurzen Moment die Bremer Fans jubeln. Einen Freistoß von Ducksch auf der linken Seite köpfte Kapitän Marco Friedl wuchtig an Augsburgs Torwart Finn Dahmen vorbei ins Tor. Doch auch der Video-Schiedsrichter im Kölner Keller erkannte den Treffer wegen Abseits nicht an.

Pechvogel Patric Pfeiffer

Die Augsburger mussten zulegen. „Natürlich ist die Hoffnung groß“, meinte Sportdirektor Marinko Jurendic im TV-Sender Sky über die Aussichten auf einen internationalen Startplatz. „Wenn man zu diesem Zeitpunkt der Meisterschaft auf dem Platz steht, auf dem wir sind, dann werden wir alles versuchen, um am Ende der Saison auch hier zu landen.“

Werder schlug jedoch zu. Ein Freistoß von Ducksch von der rechten Seite flog vorbei an den nur zuschauenden Augsburgern durch den Strafraum, wo der lauernde Schmid am zweiten Pfosten zur Führung traf. Bremen erhöhte sogar kurz danach. Der erst zur Halbzeit für Arne Engels eingewechselte Patric Pfeiffer foulte Felix Agu ungeschickt im Strafraum. Am Elfmeter von Ducksch war Dahmen zwar noch dran, doch er war zu genau geschossen.

© dpa-infocom, dpa:240426-99-823274/7


Von dpa
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